Dienstag, 15. Juli 2008

Piratenkunde 1 - Pirat

Kaperer, Freibeuter, Korsar oder Bukanier - heute werden diese Wörter häufig als Synonyme für "Pirat" verwendet. Doch jeder dieser Begriffe hat seine eigene Bedeutung und steht für eine frühere Form der Piraterie. Die Definition von Piraterie, so der Historiker Robert Bohn, "ist abhängig vom Grad der Unterstützung, die die Seeräuber von politischen oder wirtschaftlich einflussreichen Gruppen oder sogar einer Seemacht erhielten".

Der Begriff Pirat hat einen griechischen Ursprung: "Peirates" bedeutet "versuchen" oder "unternehmen". Als Pirat bezeichnet man jemanden, der auf hoher See plündert oder Verbrechen, Morde und Diebstähle in Häfen, Buchten oder auf Flüssen begeht. Berühmte Piraten, die zu Legenden geworden sind, waren in den Jahrzehnten um 1700 aktiv: etwa Henry Avery, William Kidd, der gefürchtete Edward Teach alias "Blackbeard" oder die Piratinnen Anne Bonny und Mary Read. Piraten sind "Seeräuber außerhalb aller Gesetze", so Hartmut Roder. Sie machen sich damit strafbar, lange Zeit galt dafür die Todesstrafe. Der berühmte Pirat Klaus Störtebeker, der mit seiner Mannschaft im 14. Jahrhundert in der Nord- und Ostsee sein Unwesen trieb, wurde zum Beispiel geköpft. Auch heute noch werden Schiffe jeder Nationalität überfallen - meist schwer bewaffnet und äußerst brutal. Seit dem Jahr 1982 ist die Piraterie durch Artikel 101 bis 110 der UNO-Seerechtskonvention international geächtet, doch die rechtliche Verfolgung der Piraten ist in der Regel sehr schwierig. Fasst man den Begriff jedoch weiter, kann man sagen, dass sich die Piraterie mittlerweile auf die gesamte Warenwelt ausgedehnt hat: Die Piraterie des 21. Jahrhunderts umfasst eine breite Palette der Marken- und Softwarefälschung. (Planet Wissen)

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