Dienstag, 29. Juli 2008

EU will militärisch gegen somalische Piraten vorgehen

Mit einer Militäroperation könnte die EU gegen die zunehmende Piraterie vor der Küste von Somalia vorgehen. Wie es am Montag in Ratskreisen in Brüssel hieß, ist ein solcher militärischer Einsatz derzeit in Diskussion. Es gebe vier bis fünf abgestufte Vorschläge. Ob daraus eine EU-Mission im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) werde oder ein anders gestalteter Einsatz, sei noch nicht ausdiskutiert.

Die EU-Außenminister wollen bei ihrem Treffen am morgigen Dienstag in Brüssel über die zunehmenden Fälle von Piraterie und mögliche "direkte Maßnahmen" der Europäischen Union beraten, hieß es in diplomatischen Kreisen. Eine Vorentscheidung über einen allfälligen EU-Militäreinsatz wird aber erst im September erwartet. Die Initiative für einen solchen Einsatz geht den Angaben zufolge von Spanien und Frankreich aus. Viele EU-Staaten hätten sich dafür ausgesprochen, dass die Europäische Union eine Zelle zur Überwachung der Meeresstraße vor Somalia bereit stelle.

Auf Basis einer UNO-Sicherheitsratsresolution hätten die Staaten bereits jetzt Möglichkeiten für militärische Maßnahmen. Im Zentrum einer künftigen EU-Mission würde der Schutz der zivilen Schifffahrt, die Vorbeugung und die abschreckende Wirkung auf Piraten stehen, hieß es in diplomatischen Kreisen.

Die Küste des ostafrikanischen Landes und generell der Golf von Aden sind berüchtigt für Piratenüberfälle. Am 4. April hatten Seeräuber vor dem Horn von Afrika die "Le Ponant" geentert. Die Geiseln kamen eine Woche später gegen Zahlung eines Lösegeldes frei. Kurz nach der Übergabe nahmen französische Soldaten sechs Verdächtige in Somalia fest.Der weltweite Schaden durch Piraten, die mit Maschinenpistolen und Panzerfäusten bewaffnet von "Mutterschiffen" aus anrücken, wird jährlich aud bis zu 13 Milliarden Euro geschätzt.(kleinezeitung)

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