Freitag, 31. Oktober 2008

Donnerstag, 30. Oktober 2008

NATO-Kriegsschiffe gegen somalische Piraten

Mit drei Kriegsschiffen will die NATO vor der somalischen Küste Frachtschiffe des Welternährungsprogramms (WFP) vor Piraten beschützen. Ein italienischer Zerstörer sowie eine griechische und eine britische Fregatte seien in Richtung Ostafrika unterwegs, teilte das NATO-Hauptquartier am Freitag im belgischen Mons mit. Die Schiffe sollen Lieferungen der UN-Hilfsorganisation eskortieren sowie besonders gefährliche Küstenabschnitte kontrollieren.

Vor dem Horn von Afrika herrschen gesetzlose Zustände. Bewaffnete Banden mit Schnellbooten haben in den vergangenen Monaten Dutzende Schiffe geentert. Die somalische Regierung ist gegen das Treiben der Piraten machtlos.

Die NATO-Verteidigungsminister hatten Anfang Oktober den Einsatz der Kriegsschiffe gegen die zunehmende Piraterie vor der Küste Somalias beschlossen. Der Flottenverband unter dem Kommando eines italienischen Admirals besteht aus vier Fregatten, zwei Zerstörern und einem Versorgungsschiff. Deutsche Schiffe sind die Fregatte «Karlsruhe» und das Versorgungsschiff «Rhön». Auch Italien, Griechenland, Großbritannien, die Türkei und die USA beteiligen sich.Nach früheren Angaben des Verteidigungsbündnisses soll ein Teil des Flottenverbandes, der offiziell den Namen «Ständiger Maritimer Einsatzverband 2» trägt, Häfen in Bahrain, Kuwait, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten besuchen. (THB)

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Piraten-Abenteuer erobert Deutschen Kinderhörspielpreis 2008

Der Deutsche Kinderhörspielpreis geht in diesem Jahr an Volker Präkelt für dessen Stück «Die abenteuerliche Welt der Piraten». Wie die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, ist das Hörspiel nach Angaben der Jury «eine Abenteuergeschichte im besten Sinne» mit «Tempo und einem hohen Gespür für Rhythmus». Die anspruchsvolle Erzähltechnik mit Schnitt und Montage zeige, dass der Preisträger heutige Kinder und deren Medienkompetenz ernst nimmt, hieß es. Präkelt hatte bei dem Hörspiel sowohl Buch wie auch Regie übernommen.

Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 9. November bei den ARD-Hörspieltagen im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe übergeben. Gleichberechtigte Träger des Preises sind die Filmstiftung NRW und die ARD. (ad-hoc-news)

Dienstag, 28. Oktober 2008

Auch Piraten lernen dazu

Piraten agieren immer professioneller. Zu diesem Schluss kommt der britische Thinktank „Chatham House“, der in einer Studie („Threatening global trade, feeding local wars“) die aktuellen Trends beschreibt:

Die Seeräuber sind immer besser bewaffnet. Neben automatischen Waffen setzen sie zunehmend schultergestützte Raketenwerfer ein. Reißt ein solches Geschoss ein Leck in einen Öltanker, droht eine Umweltkatastrophe mit schwersten Folgen für Meerestiere und Wasservögel, und zwar auf Jahre, warnen die Autoren.

Der einst empfohlene Sicherheitsabstand von 50 Meilen zur Küste reicht nicht mehr aus. Die Angriffe werden zwar weiter von wendigen Booten durchgeführt, durch die Benützung von Mutterschiffen, oft ebenfalls gekaperte Fischkutter, konnten die Piraten aber ihren Aktionsradius dramatisch ausweiten. Schiffe sollten sich der Küste auf maximal 200 Meilen nähern, so die Empfehlung.

Zur Professionalisierung der Täter hat beigetragen, dass diese sich oft aus ehemaligen Küstenwache-Leuten rekrutieren.

Da die Reedereien meistens zahlen, schrauben die Piraten ihre Lösegeldforderungen drastisch in die Höhe. Waren es vor einigen Jahren zum Teil nur fünfstellige Dollarbeträge, gehen sie nun immer öfter in die Millionen. Und die Versicherungen verlangen mittlerweile die zehnfachen Prämien. (diepresse)

Montag, 27. Oktober 2008

Hunt of the Sea Wolves

Ein interessanter Blog mit vielen Nachrichten über Piraterie und sonstige terroristische Aktivitäten ist HUNT OF THE SEA WOLVES. Hier ein kurzes Intro:

The intent of this blog is to heighten awareness of the threat of international terrorism taking on the role of modern-day pirates to hijack ships carrying liquefied natural gas or other dangerous substances in order to use them as weapons of mass destruction, through the promotion of the upcoming major motion picture, Hunt of the Sea Wolves.

Werft einfach mal einen Blick rein.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Piratenangriffe vor Somalia verzeichnen dramatischen Anstieg

Die Zahl der Piraten-Attacken auf den Weltmeeren hat in den vergangenen drei Monaten dramatisch zugenommen, vor allem vor den Küsten Somalias. Zwischen Juli und September wurden 83 Überfälle gemeldet, nach 63 im ersten und 53 im zweiten Quartal 2008. Das teilte das Schifffahrtsbüro der Internationalen Handelskammern (IMB) in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur mit.

In fast einem Drittel der insgesamt 199 registrierten Fälle schlugen Piraten vor der somalischen Küste zu, gefolgt von 24 Überfällen vor Nigeria und 23 in den Gewässern um Indonesien. "Die Piraten vor Somalia gehen davon aus, dass sie ungestraft davon kommen", sagte IMB-Direktor Pottengal Mukundan in Kuala Lumpur, wo das Büro eine Meldestelle für Piratenüberfalle unterhält. Die Attacken bedrohten zunehmend die wichtigsten Schifffahrtsstraßen zwischen Asien und Europa. Nach den Worten Mukundans müssten die internationalen Behörden künftig versuchen, die Mutterschiffe der Piraten zu verfolgen. Ihre Standorte seien bekannt. (n-tv)

In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden den Angaben zufolge weltweit 581 Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen - davon allein 537 vor Somalia. Sieben Seeleute gelten als vermisst. Sie wurden vermutlich ermordet, teilte das IMB-Büro mit. Ende September waren noch ein Dutzend Schiffe in den Händen von Piraten.

Freitag, 3. Oktober 2008

Piratenkunde 12 - Freiwillige Pflegeversicherung

Eine freiwillige Pflegevesicherung oder auch Berufsunfähigkeistversicherung gab es bei den Piraten schon vor vielen hundert Jahren. Man kann also sagen, dass die Piarten früher schon recht fortschrittlich gedacht und gehandelt haben.

Verlor ein Pirat während einer Kampfhandlung, und das kam nicht selten vor, ein Körperteil, so wurde er nacher dafür vom Kapitän entschädigt. Natürlich nur, wenn die Piratenmannschaft den Kampf auch gewann. Gehörte man zu den Verlierern, so verlor man meistens neben diversen Körperteilen auch das ganze Leben entweder durch den Strang oder über die Planke am Meeresgrund.

Angenommen, die Piraten waren trotz einiger Verluste siegreich, so gab es nach folgenden Schema Entschädigungen. Abgerechnet wurde dabei in der damals üblichen Einheit "Achtelstücke" (Pieces of Eight) .Für den Verlust eines Beines gabe es 400 (linkes Bein) oder 500 Achtel (rechtes Bein). Verlor man im Kampf einen Finger, erhielt man 100 Achtel als Entschädigung. Eine Hand oder ein ganzer Arm brachte 500 (linke Seite) oder 600 Achtel (rechte Seite). Man kann also sehen, dass die rechte Seite insgesamt mehr wert war als die linke. Schließlich gab es noch für den Verlust eines Auges, egal ob rechts oder links, 100 Achtelstücke.

Wurde man durch den Verlust beider Augen blind, gabe es insgesamt nur 200 Achtelstücke, also genauso viel wie für den Verlust zweier Finger. Klingt ein bißchen ungerecht, war aber so. Wahrscheinlich konnte man aber mit einem blinden Piraten ohnehin nichts mehr anfangen und zu befürchten war, dass er ohne Bezahlung bei nächster Gelegenheit irgendwo ausgesetzt wurde.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Piratenkunde 11 - Das Holzbein

Das Leben eines Piraten war immer von Kampf geprägt. Mann gegen Mann kam es zu vielen Stich- und Schusswunden und schweren Verletzungen. Doch auf den Schiffen war oft kein Arzt an Bord. So wurden die Verletzten noch auf hoher See notdürftig verarztet. Bei schwieirigen Verletzungen an Beinen und Armen wurde statt zu operieren, die Säge eingesetzt. Wenn ein Verletzter eine stark blutende Wunde an einem Bein hatte, dann musste das oft amputiert werden, damit der Kranke nicht verblutete oder am Wundbrand starb. Die Methoden waren rauh und brutal. An Bord war keine Zeit um auf einen langen, komplizierten Heilungsprozess zu warten. So bekamen zahlreiche Piraten ein Holzbein.

Ein berühmter französischer Pirat bekam sogar den Spitznamen "Holzbein": Francois le Clerc, der von 1533 bis 1554 aktiv war, hatte bei einem Überfall ein Bein verloren. Er war vor der Küste von Puerto Rico und Hispaniola unterwegs und überfiel spanische Schiffe. Mit acht Schiffen und 300 Mann plünderte er den Hafen von Santiago de Cuba. (wasistwas)

Dienstag, 30. September 2008

Montag, 29. September 2008

Flaggenkunde 14 - Christopher Condent

Christopher Condent (gestorben 1770) wurde nach dem Spanischen Rezessionskrieg Pirat. Seine Raubzüge führte er meist vor Madagaskar oder an der afrikanischen Küste durch. Er war ein Pirat, der nicht während einer Schlacht ums Leben kam, sondern eines natürlichen Todes starb, was eher ungewöhnlich war.

1720 brachte er nahe Bombay eine arabisches Handelsschiff auf und machte mit £150.000 reiche Beute. Später bat er in Reunion um Gnade, welche im Tatsächlich gewährt wurde. Er heiratete die Schwiegertochter des dortigen Gouvaneurs, wanderte nach Frankreich aus und verlebte dort noch viele Jahre als wohlhabender Geschäftsmann.

Sonntag, 28. September 2008

Gideon Defoe - Piraten! Ein Affentheater auf hoher See

Gideon Defoe erreichte fast einen Abschluss in Archäologie der Universität von Oxford, bevor er auf einer staubigen Ausgrabungsstätte in Texas arbeitete. Danach schlug er sich mit diversen Gelegenheitsjobs durch. »Piraten! Ein Affebntheater auf hoher See« war sein erstes Buch, das er schrieb, um ein Mädchen zu beeindrucken. Vergebens.

1837. Die Ära der Freibeuterei nähert sich dem Ende und die Piraten langweilen sich. Spontan kapern sie das Schiff eines gewissen Charles Darwin. Gemeinsam mit ihm geraten sie in ein Abenteuer, bei dem die Funken vor Säbelrasseln, britischem Humor und exzessivem Grog-Genuss nur so sprühen.

Der Webpirat meint: Vielverprechendes Cover, vielversprechende Inhaltsangabe! ABER der Inhalt selber war gelinde gesagt enttäuschend zu dem, was angepriesen wurde. Wer gerne Kinderbücher mag, der wird hier noch auf seine Kosten kommen, aber für Erwachsene ist das einfach zwei Nummern zu platt. Ich hatte Mühe, bis zum Ende durchzuhalten. Arrrrrrrrrrrrgh!

Samstag, 27. September 2008

Flaggenkunde 13 - Richard Worley

Richard Worley (gestorben 17. Februar 1719) war ein Englishcer Pirat, der die Karibische See und die Amerikanishcen Kolonien unsicher machte. Er war einer der ersten Piraten, die eine Totenkopfflagge hissten.

Worley verwechslete vor jamestown, North Carolina ein paar Kriegsschiffe mit Handelsschiffen und geriet so in Gefangenschaft. Mit ihm wurde im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich kurzer Prozess gemacht und einen Tag später baumelte er schon am Galgen.

Freitag, 26. September 2008

Berliner Spatzen werden zu Freibeutern der Lüfte

Die einstmals getrennten Lebenswelten von Mensch und nicht domestiziertem Tier überlagern sich zusehends in der wahren Wildnis der Gegenwart: der Großstadt. Waschbären als Parkhausbewohner, marodierende Wildschweinrudel oder arglos durch nächtliche Straßen streifende Füchse irritieren nur Touristen. Gänzlich unerschrocken ist Passer domesticus: Der Haussperling oder Spatz ist in seiner urbanen Variante der Pirat unter den Singvögeln – wer jemals im „Schleusenkrug“ seinen Kuchen gegen fintenreich heranfliegende oder -hüpfende Spatzen verteidigt hat, weiß, wovon die Rede ist. Letzte Woche wurde ich Zeuge, wie Spatzen waghalsige Erkundungsflüge in das Foyer einer Bibliothek und den Gastraum eines Cafés unternahmen. Vorboten eines „Die Natur schlägt zurück“-Szenarios? Im Gegenteil: Der Spatz steht seit Jahren auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten, obwohl der Bestand in Berlin einen europäischen Spitzenplatz einnimmt. Seid also willkommen auf dem Tellerrand, freche gefiederte Freunde, mögen die Krümel meines Kuchens euch für den Daseinskampf stärken! (tagesspiegel)

Donnerstag, 25. September 2008

Flaggenkunde 12 - John Quelch

John Quelch hatte ien lukrative, aber sehr kurze Piratenkarriere. Seine größte "Errungenschaft" war, dass ihm als erster Pirat außerhalb Englands von einem englischen Seegericht (ohne Verteidigungsmöglichkeit natürlich) der Prozeß gemacht wurde, bei dem er zum Tod durch Erhängen verurteilt wurde. Dieses Schicksal ereilte ihn am 30. Juni 1704. Immerhin hatte er eine witzige Piratenflagge.

Mittwoch, 24. September 2008

Zwölf Meter ohne Kopf

Die Suche nach Statisten für die Neuverfilmung des Lebens von Piratenkapitän Klaus Störtebeker hat noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Mit 450 Interessenten hätten sich am Sonnabend beim ersten Casting in Stralsund deutlich weniger Menschen vorgestellt als erwartet, sagte Johanna Ragwitz von der Agentur "Filmgesichter". Die Suche nach den benötigten etwa 1000 Nebendarstellern werde wie geplant in einer Woche fortgesetzt. Gute Chancen hätten weiterhin Männer mit langen Haaren und Bärten. "Das Aussehen muss ins späte Mittelalter, in dem der Kinofilm spielt, passen", sagte Ragwitz.

Drehbeginn für den Film "Zwölf Meter ohne Kopf" soll im Oktober in Stralsund und auf Rügen sein. Ronald Zehrfeld spielt den legendären Seeräuber, dessen Lebensgeschichte in jedem Sommer bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen ein Riesen-Publikum begeistert. Eine Hauptrolle spielt Matthias Schweighöfer. (Welt)

Dienstag, 23. September 2008

Flaggenkunde 11 - Thomas Tew

Thomas Tew (* in Rhode Island; † Anfang 1695) war ein aus Britisch-Nordamerika stammender Pirat.

Der Gouverneur der Bermudas beauftragte Tew Ende 1692 mit zwei Schiffen die französische Handelsniederlassung in Gorée an der Flussmündung des Gambia anzugreifen und zu plündern. Für diesen Auftrag bekam Tew einen Kaperbrief ausgestellt, finanziert wurde diese Expedition von mehreren Geschäftsleuten der Bermudas. Nachdem Tew im Juni 1693 ein Schiff durch Mastbruch verloren hatte, überredete er die verbliebene Mannschaft, mit ihm als Kapitän, auf eigene Rechnung im Indischen Ozean Beute zu machen: „Ich nehme Kurs auf Madagaskar mit der Absicht, nicht nur mein Glück zu machen, sondern auch das der tapferen Männer, die sich mir angeschlossen haben.“ Gemeinsam schwor die Crew: „Ob goldene Kette oder Holzbein, wir stehen zu Euch.“

Tew starb Anfang 1695 durch einen Kanonenschuss, als er im Verbund mit Henry Every die "Fateh Mohammed" des Großmoguls im Roten Meer überfiel.

Montag, 22. September 2008

The Pirate's Dilemma

Man kann mit den traditionellen Medienkonzernen derzeit schon wirklich Mitleid bekommen. Aus vollen Rohren werden ihre Geschäftsmodelle attackiert, einstige Käufer bedienen sich illegal und mit vollen Händen im Internet und alle Versuche, dem juristisch oder technologisch irgendwie beizukommen, machen die Sache noch schlimmer. Aus langjährigen Fans werden plötzlich Feinde, der Kunde wird zum Gegner, den es zu bekämpfen gilt. Resultat sind weiter schrumpfende Umsätze und eine noch stärkere Durchsetzung neuer Mediengattungen.
Vielleicht ist bei all dem Chaos ein Blick in die Geschichte hilfreich. In diesem Sinne ist "The Pirate's Dilemma", das neue Buch des britischen Journalisten, DJs und Online-Aktivisten Matt Mason für "Old Media"-Manager auch als kleines Trostpflaster zu verstehen. Denn, so zeigt er in seinem Blick auf die Jugendkultur des Piratentums, all das, was heute beklagt wird, gab es schon einmal - nur eben nicht ganz so digital beschleunigt.

Mason zeigt nicht nur das altbekannte Beispiel auf, das aus der anfangs stark bekämpften Videokassette einer der größten Umsatzbringer für die Filmindustrie wurde, sondern erzählt auch die Entstehungsgeschichte Hollywoods. Die Kinomogule seien nämlich nur deshalb nach Kalifornien aufgebrochen, weil ihnen in New York hohe Lizenzgebühren für ihr Geschäft gedroht hätten. Also machten sich die "Piraten" auf an die goldene Westküste und wurden sehr, sehr reich, viel reicher als vorher.

Thomas Alva Edison, das Erfindergenie, kämpfte nach der Schaffung des Phonographen mit den Musikverlagen, die ihre Werke zuvor in Form von Notenbüchern an den Mann und die Frau gebracht hatten - heraus kam dabei letztlich die moderne Plattenindustrie. Und dann wären da noch die Pharmaunternehmen in der Dritten Welt, die mit Billigmedikamenten unter Bruch von Patenten dafür sorgen, dass mehr Menschen lebensrettende Medizin erhalten können. Auch das ist letztlich gelebtes Piratentum, das man, wenn man nicht gerade Pharmaangestellter ist, ja doch irgendwie verstehen kann.

Ergo: Mason argumentiert, dass die kreativsten Menschen der Welt eigentlich Piraten seien. Eine wirkliche Lösung, wie mit dem Zerfall bestehender Geschäftsmodelle umzugehen sei, kennt er allerdings auch nicht. Aber, und auch das ist wieder ein Trostpflasterchen, die kennt ja schließlich (noch) niemand. Man muss einfach abwarten und machen. Im Sinne von Mason erkennen das inzwischen selbst Produzenten und Kreative in Hollywood: Die luden ihn neulich zur Diskussion und Jesse Alexander, Produzent der Serie "Heroes", machte einen kleinen Film mit ihm. Ein anderes gutes Beispiel ist der "Buffy"-Erfinder Joss Whedon, der neulich einfach seinen eigenen Filmvertrieb nach Internet-Manier startete. (heise)

Sonntag, 21. September 2008

Flaggenkunde 10 - Henry Every

Henry Every (* 1653 in Plymouth; untergetaucht Oktober 1696) war ein englischer Pirat. Er verwendete verschiedene andere Namen, u.a. John Avery, Tex Avery, Long Ben und Ben Bridgeman. Sein Spitzname war Erzpirat. Seine Piratenflagge zeigt einen weißen Totenschädel im Profil mit Blick nach rechts, einen Kreolenohrring und ein Stirnband, über zwei gekreuzten Knochen, auf schwarzem Grund. Every ist einer der wenigen Piraten, die nicht gehängt oder im Kampf getötet wurden.

Im Frühjahr 1695 stellte Every eine Piratenflottille aus fünf Schiffen zusammen, als er sich gerade im Roten Meer aufhielt. Die Kapitäne der anderen Schiffe waren Thomas Tew, William Want, Thomas Wake und William May. Mit diesen griff er bald die Fatah Mohammed des Großmoguls und die größere Gang-i-Sawai an, die einen Schiffsverband mit Pilgern auf der Rückkehr von Mekka begleiteten. Die Fatah Mohammed leistete nur wenig Widerstand und brachte 50.000 Pfund ein. Die Gang-i-Sawai war ein riesiges Schiff mit 62 Kanonen und 400-500 Musketieren sowie 600 Passagieren an Bord. Sie verlor bei einem Treffer durch Every ihren Hauptmast und eine Kanone explodierte an Deck bei ihrer ersten Salve, woraufhin der Kampf bald zu Ende war. Durch schlechte Führung und die Entschlossenheit der Piraten musste das Schiff nach zwei Stunden harten Kampfes an Deck kapitulieren. Die Passagiere und Mannschaften wurden gequält und vergewaltigt, damit sie die Verstecke der Wertsachen preisgaben. Einige gingen freiwillig über Bord und einige Frauen begingen Selbstmord. Die Suche erbrachte 600.000 Pfund in Gold, Silber und Edelsteinen, sowie einen als Geschenk für den Großmogul gedachten Sattel, der mit Rubinen besetzt war. Nachdem die Piraten fertig waren, ließen sie das Schiff abdriften, jedoch ohne die überlebenden Frauen. Sie kehrten schließlich nach Surat zurück. Was mit den Frauen geschah, ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass sie über Bord geworfen wurden oder in Réunion an Land gesetzt wurden, wo die Piraten anhielten, um die Beute aufzuteilen. Diese Beute war mit die größte aller Zeiten. Jeder Mann bekam über 1000 Pfund, die Jüngeren 500 Pfund. Every bekam als Kapitän zwei Anteile.

Samstag, 20. September 2008

Selbst Gratis-Musik wird geklaut

Der Rummel im letzten Herbst war gross: Die britische Rockband Radiohead veröffentlichte nach vier Jahren ihr siebtes Album «In Rainbows» – exklusiv im Internet, auf einer eigenen Website. Der Clou: Die Fans konnten selbst bestimmen, ob und wie viel sie dafür zahlen wollten. Damit stellten etablierte Musiker zum ersten Mal überhaupt Musik gratis, legal und exklusiv im Internet zur Verfügung.

Eine neue Studie des Marktforschungsinstituts Big Champagne und des britischen Musikverwerters MCPS-PRS Alliance zeigt nun, dass es Radiohead mit der Gratis-Aktion nicht gelungen ist, illegale Tauschbörsen auszuhebeln. Zwar soll das neue Album insgesamt gut 1 Million Mal von der offiziellen Website heruntergeladen worden sein. Gleichzeitig stellte es aber auch via die illegalen Kanäle alles Vergleichbare in den Schatten. «In Rainbows» wurde am 10. Oktober 2007 – dem Tag, als das Album von Radiohead ins Internet gestellt wurde – 400’000 Mal illegal heruntergeladen, in den ersten drei Wochen sogar 2,3 Millionen Mal. Vergleichbare Alben erzielten Rekordwerte von 158’000 Downloads – pro Woche!

Trotzdem war die Aktion für die Band alles andere als ein Misserfolg. Als die CD Anfangs 2008 endlich in die Läden kam, landete «In Rainbows» in den amerikanischen und britischen Albumcharts vom Fleck weg auf Platz 1. In der Schweiz schafften es Radiohead immerhin in der zweiten Woche auf Platz 2. Und die Tournee, die mittlerweile seit Mai dauert und im Oktober in Japan ihren Abschluss findet, ist so erfolgreich, dass das Konzert gleich in mehreren Städten (London, Paris, Mailand etc.) wiederholt werden musste.

Piraterie: Einige Branchen profitieren Wie aber passt das zusammen? Die Autoren der Studie vermuten dahinter einen Marketingeffekt. Ähnlich argumentiert Karen Croxson von der Universität Oxford in einem wissenschaftlichen Papier, das jüngst für Aufsehen sorgte: Es gibt Branchen, denen die Piraterie mehr nützt, als dass sie ihnen schadet. Im Falle der Musikindustrie öffnet sie einem grösseren Publikum den Zugang zu einem Sekundärmarkt, in dem die Musiker Geld mit Fanartikeln, Konzertkarten, Klingeltönen und Tonträgern verdienen.
Das Experiment der britischen Rocker zeigt aber auch, dass Geld heute nicht mehr der einzige Grund ist, Musik via Limewire oder Bittorrent herunterzuladen. Die Nutzer haben sich an die Tauschbörsen gewöhnt – wie an ihre Stammbeiz. Selbst wenn daneben eine neue, objektiv bessere (legale) Bar die Tore öffnet, bleiben sie dem alten Ort treu. Den Plattenfirmen schwimmen damit die Felle davon. Für sie wird es immer schwieriger, Nutzer für eigene Angebote zurück zu gewinnen – selbst wenn diese praktisch gratis sind wie im Fall von Radiohead.

Dass das auch die Musikindustrie beschäftigt, zeigt ein internes Memo des Musiklabels EMI. Darin schreibt Eigentümer Guy Hands gemäss der Zeitschrift «Forbes»: «Die Industrie hat den Kopf in den Sand gesteckt, anstatt die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten zu nutzen. (...) Der Fall Radiohead ist ein Weckruf.» (tagesanzeiger)

Freitag, 19. September 2008

Flaggenkunde 9 - Calico John Rackham

Calico John Rackham († 17. November 1720 in Santiago de la Vega, Jamaika) war ein Piratenkapitän des 18. Jahrhunderts. Seinen Namen leitete er von der farbenfrohen Kalikokleidung ab, die er trug. Heutzutage ist er vor allem bekannt, da zu seiner Crew die zwei berühmtesten weiblichen Piraten gehörten, Anne Bonny, mit welcher er auch zwei Kinder hatte und Mary Read. Teilweise wurde er auch Jack Rackham genannt.

Donnerstag, 18. September 2008

Piratenfluch vor Somalia

Das Meer ist ruhig, nur ein Feuer knistert in der Stille. Ein brennendes Schiffswrack liegt im Wasser, der Mast ist durchgebrochen und schwimmt mit anderen Trümmerteilen um das Wrack herum. Vor langer Zeit war das eine Situation, die nur eine erdenkliche Antwort bot: Piraten. Heutzutage kennen die meisten Menschen diese Szene aus Filmen wie zuletzt „Fluch der Karibik“. Die Zuschauer lieben Kapitän Jack Sparrow, halten ihn und seine Crew aber für Relikte vergangener Zeiten. Das ist jedoch ein Irrtum, denn es gibt auch heute noch Piraten. Ihr Auftreten hat sich innerhalb der letzten Jahrhunderte zwar verändert aber sie sind gefährlicher denn je.

Gerade in jüngster Vergangenheit stieg die Bedrohung durch Piraten sowohl im Seegebiet um Somalia als auch in den Gewässern Indonesiens. Laut der US-amerikanischen „Research And Development – Corporation“ (RAND), haben die Angriffe zwischen den Jahren 2000 und 2006 um 70 Prozent zugenommen. Im Jahr 2006 wurden 2.500 Attacken gemeldet, wobei eine weit höhere Dunkelziffer vermutet werden muss.

Ziel der Piraten sind meist Kreuz- und Handelsschiffe sowie zunehmend kleinere Boote. Wie etwa die Anfang April 2008 entführte französische Luxusjacht „Le Ponant“: In der Einfahrt zum Roten Meer wurde der mit 30 Mann besetzte Dreimaster gekapert. Die Piraten ließen die Geiseln eine Woche später gegen ein Lösegeld des Schiffseigentümers frei und wurden kurz darauf von der französischen Marine gefasst.

Zur Wahrung des internationalen Friedens und der Sicherheit in der Region hat der UN-Sicherheitsrat am 2. Juni 2008 für die nächsten sechs Monate eine Resolution zur Bekämpfung der Piraterie erlassen. Diese sieht vor, dass alle Staaten Seeräuber vor der somalischen Küste mit Kriegsschiffen und Flugzeugen bekämpfen dürfen. Somalia ist zwar angesichts des eigenen Bürgerkrieges und fehlender Marine außerstande selbst einzugreifen, muss aber zur Wahrung seiner Souveränität über jegliche Interventionen unterrichtet werden.

Die deutsche Bundeswehr-Fregatte „Emden“ ist im Rahmen der „Operation Enduring Freedom“ zur Überwachung des internationalen Terrorismus im Golf von Aden eingesetzt. Obwohl sie die Piraten nach deutschem Recht ohne akute Gefahr nicht angreifen darf, konnte sie einen Angriff auf einen japanischen Öltanker mit Hilfe eines ausgesandten Hubschraubers vereiteln. Auf Initiative der großen Koalition von SPD und CDU soll nun das Bundeswehr-Mandat im Rahmen der „Operation Enduring Freedom“ um einen „Piraten-Passus“ erweitert werden. Die Amerikaner sind in dieser Hinsicht weniger zimperlich. Sie schossen im letzten Jahr ohne Vorwarnung auf ein Banditen-Schiff und setzten es in Brand.

Ganz wehrlos sind die Opfer der Piratenangriffe anscheinend nicht. Als Ende 2005 das Kreuzfahrtschiff „Seaborn Spirit“ vor dem Horn von Afrika beschossen wurde, antwortete die Besatzung mit der Schallkanone LRAS, die schmerzhafte Hörschäden verursacht. In einem Hafenbecken schützen vor allem Elektrozäune und vergitterte Fenster vor Überfällen, denn häufig klettern die Piraten an der Bordwand hoch. Meist handelt es sich hierbei um Fischer, die ihr Einkommen aufbessern wollen. Auf See angreifende Piraten zerstören zuerst die Antennen, sodass die Schiffe nicht mehr geortet werden können. Deshalb wurde jetzt das satellitengesteuertes Ortungssystem „Shiplog“ entwickelt, das sich leicht in einem unauffälligen Kasten verstecken lässt.

Die Maßnahmen sollen die moderne Piraterie eindämmen. Fraglich ist es jedoch, ob eine militärische Bekämpfung eine gute Lösung bietet, wenn nicht gleichzeitig nach den Ursachen geforscht wird. Jack Sparrow war Pirat aus Leidenschaft. Leidenschaft ist heute allerdings nur noch selten ein Grund dafür, sein Leben zu riskieren. (life-go)

Mittwoch, 17. September 2008

Falggenkunde 8 - Walter Kennedy

Walter Kennedy (gestorben am 19. Juli 1721) war ein Irischer Pirat, der in der Mannschaft von Howell Davis und Bartholmew Roberts diente. Er gehörte zu den sechs Männern, die auf der Buck meuterten und zu Piraten wurden. Davis wurde zum Kapitän gewählt.

Kennedy strandete vor Schottland und setzte sich nach London ab. Dort wurde er von einer Prostituierten wegen Hinterschlagung angezeigt und eingesperrt. In dieser Gefangenschaft wurde seine Piratenvergangenheit aufgedeckt und er wurde am 19. Juli 1721 dafür gehängt.


Dienstag, 16. September 2008

Produkt-Piraten kapern europäischen Verleihmarkt

Laut einer Studie des internationalen Marktforschungsunternehmens GfK ziehen über dem europäischen DVD-Verleih-Markt dunkle Wolken auf. Während im vergangenen Jahr in Deutschland vergleichsweise geringe Umsatzeinbußen von drei Prozent zu verzeichnen waren, brach der gesamte europäische Verleihmarkt drastisch um 13 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ein. Zwar legte das neue Marktsegment des Online-Verleihs deutlich um 31 Prozent zu. Der Geschäftsrückgang bei stationären Videotheken und Verleihautomaten um 16 Prozent ließ sich dadurch aber nicht kompensieren. Als Gründe für die Flaute hat GfK zwei Faktoren ausgemacht: DVD-Beileger in Zeitschriften und vor allem das Geschäft mit illegalen Raubkopien. So brach in Spanien, dem Land mit der höchsten Pirateriequote Westeuropas, konsequenterweise auch der Verleihmarkt am deutlichsten ein. Noch eklatanter sei die Lage in Russland, wo das Verleihgeschäft unter der Last der Produkt-Piraterie nahezu vollständig kollabiert sei. (cnet)

Montag, 15. September 2008

Piratenkunde 10 - Klaus Störtebeker

Längst nicht alle Freibeuter hielten sich an den Auftrag, den die Regierungen ihnen erteilten. Sie brachen das Abkommen, das sie mit dem Kaperbrief geschlossen hatten, und behielten die Beute nicht selten ganz und gar ein. Oft überfielen sie auch die Schiffe der eigenen Auftraggeber und schlossen sich mit Freibeutern verfeindeter Nationen zusammen. Ein berühmtes Beispiel ist der Hamburger Freibeuter und spätere Pirat Klaus Störtebeker.

Im 14. Jahrhundert arbeitete er zunächst als Freibeuter für die "Hanse". Das war eine Vereinigung von Kaufleuten aus den Städten Hamburg, Bremen, Rostock, Stralsund und Wismar in Norddeutschland. Sie hatten sich zusammengeschlossen, um die sichere Überfahrt ihrer bestellten Waren zu garantieren. Im Jahr 1389 herrschte Dänemark fast über ganz Schweden. Doch Stockholm, die Stadt der hanseatischen Kaufleute, leistete Widerstand. Dänemark versuchte mit einer Seeblockade, den Widerstand zu brechen. Der Bevölkerung standen immer weniger Lebensmittel zur Verfügung. Die Hansestädte Rostock und Wismar beauftragten Störtebeker und seine Kameraden, um die Blockade aufzubrechen und den Handel mit Stockholm aufrechtzuerhalten.

Die Hinrichtung des Piraten Störtebeker

Der Legende nach ist er nach seiner Köpfung noch an seinen Kameraden vorbeigelaufen. Störtebeker durchbrach mit seinen Verbündeten, den Vitalienbrüdern, die Blockade - und Stockholm war frei. Der Auftrag war für Störtebeker also erledigt, und er stand Jahre später für die Niederlande unter Vertrag. Diesmal lautete sein Auftrag: Die Schiffe der hanseatischen Kaufleute sollten gekapert werden…

Auf Helgoland gelang es der Hanse, ihren Feind und einstigen Verbündeten Störtebeker festzunehmen. Bis heute wird erzählt, dass Störtebeker bei seiner Hinrichtung am 20. Oktober 1401 in Hamburg etwas Unglaubliches vollbracht haben soll. Ihm und 73 seiner Kameraden stand die Enthauptung bevor.

Laut der Legende handelte er mit dem Bürgermeister aus, dass alle Kameraden frei sein sollten, an denen er nach seiner Enthauptung vorüberging. Störtebeker soll tatsächlich - ohne Kopf - noch an elf seiner Kameraden vorbeigegangen sein. Und er wäre noch weitergelaufen, heißt es, hätte der Henker ihm nicht den Richtblock vor die Füße geworfen. Geholfen hat es den Kameraden allerdings nichts. Sie alle wurden hingerichtet - und ihre Köpfe nagelte man, wie damals üblich, auf Pfähle. Diese wurden zur Seerichtung hin aufgestellt, um andere Seeräuber abzuschrecken.

Sonntag, 14. September 2008

Hitliste der Produktpiraten-Länder

Die USA haben kürzlich in ihrem speziellen, jährlich erscheinenden "301 Report" über die Verletzung von Urheberrechten, neun „Schurkenstaaten“ aufgelistet, denen Produktpiraterie im großen Stil vorgeworfen wird. An der Spitze steht unangefochten das Reich der Mitte, dicht gefolgt von Russland. Weltweit werden die meisten Plagiate nach wie vor in China gefertigt. Danach folgen Staaten wie Russland, Argentinien, Chile, Indien, Israel, Pakistan, Thailand und Venezuela.

In Österreich z.B. hat die dortige Zollverwaltung 2007 gefälschte Markenprodukte abgefangen, die als Originale über 15.000.000 Euro gekostet hätten. Gefälschte Zigaretten sind da noch gar nicht mit eingerechnet.

Das wichtigste Ursprungsland gefälschter Kleidung ist die Türkei, Kosmetika kommen meist aus Georgien. Bei den pharmazeutische Produkten liegen (in alphabetischer reihenfolge) Barsilien, China, Indien, Mexiko und Russland ganz weit vorne.

Samstag, 13. September 2008

Allianz plant Seetransportversicherung gegen Seeräuberei

Die Allianz Versicherung will die anhaltende Expansion der weltweiten Seefrachtflotten nutzen und legt daher den Bereich Seetransportversicherung der Konzern-Töchter Allianz Global Corporate & Speciality und Fireman’s Fund Insurance zusammen. Der Schritt soll zudem helfen, die Stellung des Unternehmens als Nummer eins auf der Welt in diesem Segment zu festigen. Allerdings fehlt noch die Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden.

Unter der Marke AGCS wird die neue Unternehmenseinheit firmieren und von Art Moossmann, derzeit bei Fireman’s für den Bereich Spezialversicherungen verantwortlich, von New York aus geleitet. Underwriting-Büros unterhält AGCS außerdem in Toronto, Paris, Hamburg, London und Singapur. Mit der Bündelung in diesem Segment will die Allianz vom Boom in der weltweiten Handelsschifffahrt profitieren. Infolge der fortschreitenden Globalisierung ist von 1990 bis 2006 die Seefrachttonnage um 85 Prozent in die Höhe geschnellt. Vor allem von den aufstrebenden Schwellenländern wie China geht nach Konzernangaben eine große Nachfrage aus. So hätten die Werften derzeit Aufträge in den Büchern, die etwa 20 Prozent der aktuell über die Meere fahrenden Weltflotte entsprechen.

Die AGCS soll ihren Kunden künftig ein breites Angebot bereit stellen, das neben klassischen Schiffskaskodeckungen auch die Versicherung von Privatyachten, Küsten- und Flussmotorschiffen beinhaltet und verschiedene Service-Leistungen umfasst. Hierzu gehören "spezielle Beraterdienste" etwa bei dem Verlust von Ladung auf hoher See und deren Bergung oder der Bedrohung durch Piraten, die Schiffe unter anderem in der etwa 800 Kilometer langen Straße von Malakka zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra kapern. (all4finance)

Freitag, 12. September 2008

Flaggenkunde 7 - Edward Low

Captain Edward "Ned" Low, (c. 1690 – c. 1724) war ein notorischer Englischer Pirat im späten Goldenen Zeitalter der Piraterie, im frühen 18. Jahrhundert. In seiner Jugend war er bereits Tagedieb und Halunke, ehe er später nach Massachusetts umsiedelte und dort Pirat wurde. Obwohl seine Piratenkarriere nur drei Jahre währte, kaperter er mindestens 100 Schiffe in den Gewässern vor Neuengland, vor den Azoren und in der Karibik. Low war dafür berüchtigt, dass er seine Gefangenen oft folterte, bevor er sie dann umbrachte.

Donnerstag, 11. September 2008

461 mutmaßliche Filmpiraten gefasst

Der Lobbyverband der US-Filmindustrie MPAA hat bekannt gegeben, dass man innerhalb von drei Monaten 461 mutmaßliche "Filmpiraten" dingfest machen konnte. 56 von ihnen wurden beim Mitschneiden von Filmen in Kinos erwischt.

Die Behörden hätten die betroffenen Personen festgenommen, hieß es. Die Maßnahmen sind Teil der breit angelegten so genannten "Operation Takedown", bei der die Strafverfolgungsbehörden eng mit Ermittlern der Filmlobby zusammenarbeiten. Unter anderem erfolgten auch in China, Malaysia, den Philippinen, Taiwan, Thailand und Korea Festnahmen.

Im Rahmen der Ermittlungen sollen auch rund 1000 Brenner für optische Medien beschlagnahmt worden sein. Nach Angaben des Lobbyverbands kommen in thailändischen Kinos nun Nachtsichtgeräte zum Einsatz, um gegen "Piraten" vorzugehen. Außerdem hätten die Angestellten von Kinos und Ermittlungsbehörden Unterricht bekommen.

Die "Operation Takedown" soll darüber hinaus weitere Ergebnisse gebracht haben, darunter die Beschlagnahmung von 4 Millionen gefälschten Film-Medien in China und die Löschung von 530.000 illegalen Dateien aus dem Internet in Südkorea. (Winfuture)

Mittwoch, 10. September 2008

Flaggenkunde 6 - Stede Bonnet

Stede Bonnet (* 1688; † 10. Dezember 1718), der so genannte „Gentleman-Pirat“, war ein reicher und gebildeter Landbesitzer, bevor er sich der Piraterie zuwandte. Bonnet segelte einige Zeit mit Blackbeard, der sehr schnell erkannte, dass Bonnet kein guter Anführer und ein inkompetenter Seemann war. Blackbeard setzte auf Bonnets Schiff einen anderen Piraten als Kapitän ein. Bonnet selbst verbrachte nun lange Zeit als „Gast“ auf Blackbeards Schiff, was wohl bedeutete, dass er so etwas wie ein Gefangener war. Während der Jahre 1717/18 überfielen die beiden Piratenschiffe zahlreiche Handelsschiffe in der Karibik.

Dienstag, 9. September 2008

Piratenkunde 9 - Strandrecht

Anfänglich was das Strandrecht das Recht der Meeresanwohner auf Leib und Gut Schiffbrüchiger. Egal ob verunglückt oder gekapert, die Bewohner der Inseln oder die Herren der Strände, auf denen Schiffbrüchige landeten, bekamen was oder wen das Meer an Land spülte. Eigentlich war das eher "Strandraub" als "Strandrecht". Einen Schutz für das Eigentum oder auch das Leben der Besatzungen gab es nicht.

Der Schwiegersohn Heinrich des Löwen verkündete 1220 einen Erlass, der diesen "heidnischen Brauch" an seinen Küsten aufgab. So umfasste ab dem 13. Jahrhundert das Strandrecht bei angespültem Gut (Strandgut) nur noch das Bergerecht. Wenn jemand auf einem Schiff nach einem Unglück überlebte, gehörte ihm weiterhin sein Gut - und nicht dem Finder. Aus dem Strandrecht entwickelte sich auch Strandpiraterie. Denn gerade den armen Fischern sicherte das Recht gestrandete Güter behalten zu dürfen einen Teil ihres Lebensunterhaltes.

Da das Strandrecht auch für gescheiterte oder gestrandete Schiffe galt, kamen einige Küstenebwohner in Versuchung: Versetzten sie ein Leuchtfeuer, konnten die ein Schiff auflaufen lassen - und damit an die gestrandete Fracht kommen. So wurden aus Strandsuchern auch Strandräuber. Überlebte ein Schiffsbrüchiger, dann wurde er eben umgebracht, damit der Finder die Beute behalten durfte. Einen Teil des Fundes bekam der jeweilige Strandherr. Und weil die Strandherren an dem gestrandeten Gut mitverdienten, konnten die großen Handels- und Hafenstädte sie nicht zur Hilfe gegen die Strandpiraten bringen. (wasistwas)

Montag, 8. September 2008

Illegale Medikamente aus Fernost

Kürzlich hat die Heilmittelbehörde in Singapur in mehreren illegalen Potenzmitteln hohe Dosen des oralen Antidiabetikums Glibenclamid gefunden. Die Einnahme von Glibenclamid kann zu Koma und Tod führen. Insgesamt gab es in Singapur vier Todesfälle und mehr als 130 Nebenwirkungsmeldungen, oft mit Hospitalisation. Die Namen der im Internet vertriebenen Glibenclamid-Mittel: Power 1 Walnut, Cialis, Santi Bovine Penis Erecting Capsule und Zhong Hua Niu Bian. „In der Schweiz sind bisher noch keine Hospitalisationsfälle bekannt“, sagt Joachim Gross, Mediensprecher von Swissmedic.

Ausser Frage steht: Auch in Europa konsumieren viele Menschen illegale Mittel aus dem Internet. Beliebt sind vor allem Potenzpräparate, Doping-Mittel und Mittel zum Abnehmen. „Die sind besonders gefährlich“, warnt Gross. „Wer Glück hat, schluckt eine Zuckerpille und wer Pech hat, nimmt ein Mittel mit gesundheitsschädigenden Substanzen ein.“

50 Prozent der über Internet vertriebenen Medikamente sind gemäss einer Schätzung der WHO aus dem Jahre 2006 gefälscht. Und sie gelangen in immer grösseren Mengen nach Europa. Einfallstore sind der Schwarzmarkt und dubiose Internetversender. Swissmedic weist schon seit einiger Zeit auf die Gefahren gefälschter Präparate hin. Doch mit mässigem Erfolg, denn für diese Mittel braucht es kein Arztrezept.Zudem lässt sich mit den Pillen viel Geld verdienen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde der Umsatz bis 2010 auf 75 Mrd. Dollar anwachsen. Ein Kilo gefälschter Viagra-Pillen bringt rund 90‘000 Euro. Die Gewinnspanne ist beträchtlich: Die Herstellung der falschen Tabletten selbst mit richtigem Wirkstoff kostet pro Kilo gerade mal 40 Euro. Potenzmittel sind daher laut Financial Times Deutschland die am häufigsten gefälschten Pillen. (Handelszeitung)