Sonntag, 20. Juli 2008

Bushido lässt angebliche Musik-Piraten verurteilen

Das Düsseldorfer Landgericht hat 16.7.08 über den Vorwurf des Skandal-Rappers wegen Musik-Piraterie entschieden. Bushido hatte drei Beklagten vorgeworfen, einzelne Songs und ganze Alben illegal in Internet-Tauschbörsen angeboten oder dort heruntergeladen zu haben. Damit seien seine Urheberrechte verletzt worden. Das Gericht bestätigte einstweilige Verfügungen gegen die Beklagten. Die Prozessgegner hatten versichert, keine Musikpiraten zu sein.

Ein Rentner hatte erklärt, er wisse gar nicht, wer oder was Bushido sei und habe auch kein Programm, um Musik aus dem Internet herunterzuladen. Er gehört vermutlich auch nicht in die Zielgruppe des Rappers. Das ebenfalls beschuldigte Ehepaar hatte angegeben, dass zur fraglichen Zeit nachweisbar niemand an ihrem Computer gewesen sei. Doch das Gericht befand, dass es darauf nicht ankomme und wendete den Grundsatz der "Störerhaftung" an.

Auch wenn Dritte über eine ungesicherte WLAN-Verbindung die Internet-Adresse der Beklagten möglicherweise missbraucht haben, müssten die Computerbesitzer nach Angaben des Gerichts als sogenannte "Störer" haften. Ihnen sei zumindest vorzuwerfen, ihr lokales Funknetz nicht gesichert und mit einem Passwort geschützt zu haben. Auf die Computerbesitzer kommen nun erhebliche Verfahrens- und Anwaltskosten zu. Außerdem wird gegen sie auch strafrechtlich ermittelt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Ermittler hatten die IP-Adressen der Beklagten festgestellt. Daraufhin war Bushido zivilrechtlich gegen sie vorgegangen. Im Wiederholungsfall drohen ihnen bis zu 250.000 Euro Ordnungsgeld.

Gegen Bushido alias Anis Mohamed Youssef Ferchichi war jedoch selbst bereits mehrfach wegen Nötigung, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt worden und mehrere seiner Lieder stehen wegen jugendgefährdender Inhalte auf dem Index. Feindselige Äußerungen gegen Frauen und Homosexuelle riefen immer wieder Kritiker auf den Plan und der Auftritt des Echo-Preisträgers bei einem "Konzert gegen Gewalt - Schau nicht weg!" in Berlin hatte wütende Proteste ausgelöst. (Süddeutsche)

Der Web-Pirat meint: Hier hat es mal wieder die Falschen erwischt, aber Bushido war das wohl egal! Hauptsache ein paar Familien und Rentner kräftig anpissen und in die Schlagzeilen kommen! Die echten Online-Piraten werden wohl nur müde darüber lächeln können und Bushido zurecht als Volltrottel bezeichnen.

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