Donnerstag, 31. Juli 2008

Das Glasauge

Ein Pirat mit Holzbein, Hakenhand und Glasauge erzählt aus seinem aufregenden Leben: "Mein Bein habe ich verloren, als ich über Bord ging und die Haie mich erwischten; seither habe ich ein Holzbein. Meine Hand habe ich bei einer Seeschlacht verloren und seither habe ich den Haken als Hand." "Und wieso hast Du ein Glasauge?" "Das war ein Möwenschiss genau ins Auge", sagt der Pirat und muss sofort hören: "Aber davon verliert man doch nicht sein Auge." Der Pirat antwortet kleinlaut. "Das passierte an dem Tag, an dem ich den Haken bekommen habe."

Mittwoch, 30. Juli 2008

Andrew Mwangura - Zwischenhändler in Somalia

Gut einem Monat ist es her, dass somalische Geiselnehmer ein deutsches Ehepaar von dessen Yacht entführten. Nahezu unbemerkt laufen die Verhandlungen über ihre Freilassung. Im Zentrum: der Kenianer Andrew Mwangura. Er rät der Bundesregierung, sich nicht einzumischen.

Andrew Mwangura ist anders als man ihn erwartet. Ein zurückhaltender Mann mit leiser Stimme. Doch der Vorsitzende des Seefahrer-Hilfsprogramms in Ostafrika hält viele Fäden in der Hand. Er ist meist der erste, der davon erfährt, wenn wieder ein Boot vor der Küste Somalias überfallen wurde. Die Piraten selbst wenden sich direkt an ihn - und Mwangura leitet die Informationen weiter: ''Wir rufen Familienmitglieder an und auch die diplomatischen Vertretungen - sofern es welche gibt. Wir nehmen Kontakt zu den zuständigen Stellen in Deutschland oder der Ukraine auf - wo auch immer auf der Welt.''

Basis der Arbeit ist ein kleines Büro in der kenianischen Hafenstadt Mombasa. Ein paar Telefone und ein Radio - mehr brauchen Mwangura und seine Mitarbeiter für ihre Arbeit nicht. Im Moment beschäftigt sie vor allem der Fall der vor Somalia verschleppten Deutschen. Der 63-jährige Mann und die 51-jährige Frau waren vor gut einem Monat von ihrer Yacht entführt worden und werden jetzt in einer abgelegenen Bergregion gefangen gehalten. Mwangura bestätigt Berichte, dass es beiden inzwischen sehr schlecht geht: ''Er hat Diabetes und kann nicht mit Insulin versorgt werden. Und die Frau hat Gewicht verloren. Sie müssen auf dem Boden schlafen und bekommen nicht genug zu essen.''

Hoffnung auf ein schnelles Ende der Geiselnahme kann Mwangura nicht machen. Im Gegenteil. Nach seiner Einschätzung kann es noch Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis die Deutschen freikommen. Denn am Geschäft mit den Geiseln wollen gleich mehrere Seiten mitverdienen. ''Es ist sehr kompliziert, denn hier sind zwei Regionen beteiligt. Puntland und Somaliland. Beide erheben Anspruch darauf, dass sich die deutsche Yacht jetzt auf ihrer Seite befindet. Und beide wollen über ein Lösegeld verhandeln.''

Inzwischen soll es um rund 2,5 Millionen Dollar gehen. Geld, von dem vermutlich wieder Waffen gekauft werden. Denn die Auftraggeber der Geiselnehmer sind mächtige Warlords, mit Verbindungen in höchste Regierungskreise in Somalia. Die Männer hinter den Piraten sind große Haie, die überall ihre Finger drin haben. Sehr reiche Männer.'' Für die Geiselnehmer selbst geht es dagegen oft nur um ein paar hundert Dollar. In Somalia hat kaum jemand genug zum Leben. Im Land herrscht seit 17 Jahren Bürgerkrieg. Gewalt gehört hier zum Alltag. ''Manche der Piraten erzählen mir: Ich bin 25, 30 Jahre alt, ich bin nie zur Schule gegangen. Und ich habe eine Waffe. Was kann ich mit dieser Waffe tun? Sie haben meine Mutter getötet, meine Schwester vor meinen Augen vergewaltigt. Ich will hier raus.''

Mwangura wird jetzt aufbrechen, um sich direkt in die Verhandlungen einzuschalten - wie er es auch schon in anderen Fällen getan hat. In den nächsten Tagen will er in der Bergregion zwischen Somaliland und Puntland eintreffen. Und er ist der festen Überzeugung, dass er mehr erreichen kann, als die deutschen Behörden bisher geschafft haben. ''Die deutsche Regierung sollte sich aus diesem Fall ganz heraushalten. Hier muss man die Sache langsam angehen und im Hintergrund die Fäden ziehen.''

Und genau das ist seine Stärke. Mwangura kennt sie alle: Die Piraten und die Männer im Hintergrund. Er ist DER Vermittler. Um sein eigenes Leben hat er dabei keine Angst. Er fürchte sich vor nichts, meint er. In dieser Welt gebe es für Andrew Mwangura keine Feinde. (SWR)

Dienstag, 29. Juli 2008

EU will militärisch gegen somalische Piraten vorgehen

Mit einer Militäroperation könnte die EU gegen die zunehmende Piraterie vor der Küste von Somalia vorgehen. Wie es am Montag in Ratskreisen in Brüssel hieß, ist ein solcher militärischer Einsatz derzeit in Diskussion. Es gebe vier bis fünf abgestufte Vorschläge. Ob daraus eine EU-Mission im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) werde oder ein anders gestalteter Einsatz, sei noch nicht ausdiskutiert.

Die EU-Außenminister wollen bei ihrem Treffen am morgigen Dienstag in Brüssel über die zunehmenden Fälle von Piraterie und mögliche "direkte Maßnahmen" der Europäischen Union beraten, hieß es in diplomatischen Kreisen. Eine Vorentscheidung über einen allfälligen EU-Militäreinsatz wird aber erst im September erwartet. Die Initiative für einen solchen Einsatz geht den Angaben zufolge von Spanien und Frankreich aus. Viele EU-Staaten hätten sich dafür ausgesprochen, dass die Europäische Union eine Zelle zur Überwachung der Meeresstraße vor Somalia bereit stelle.

Auf Basis einer UNO-Sicherheitsratsresolution hätten die Staaten bereits jetzt Möglichkeiten für militärische Maßnahmen. Im Zentrum einer künftigen EU-Mission würde der Schutz der zivilen Schifffahrt, die Vorbeugung und die abschreckende Wirkung auf Piraten stehen, hieß es in diplomatischen Kreisen.

Die Küste des ostafrikanischen Landes und generell der Golf von Aden sind berüchtigt für Piratenüberfälle. Am 4. April hatten Seeräuber vor dem Horn von Afrika die "Le Ponant" geentert. Die Geiseln kamen eine Woche später gegen Zahlung eines Lösegeldes frei. Kurz nach der Übergabe nahmen französische Soldaten sechs Verdächtige in Somalia fest.Der weltweite Schaden durch Piraten, die mit Maschinenpistolen und Panzerfäusten bewaffnet von "Mutterschiffen" aus anrücken, wird jährlich aud bis zu 13 Milliarden Euro geschätzt.(kleinezeitung)

Montag, 28. Juli 2008

Chinas 100-Tage-Offensive gegen Produkt-Piraten

Wenige Wochen vor Beginn der olympischen Spiele machen die chinesischen Behörden gegen das in der Volksrepublik grassierende Piraterie-Problem mobil. So sollen in einer “100-Tage-Offensive” staatliche Patrouillen Verkäufer illegal kopierter DVDs, CDs und Games aus den Straßen Pekings vertreiben. China zählt zu den Ländern, in denen die Verbreitung von Raubkopien am stärksten verbreitet ist. Alleine im vergangenen Jahr wurden 31 Millionen illegal erstellter DVDs konfisziert. Nach Einschätzung der Unterhaltungsindustrie entstehen durch Piraterie in Ostasien jährlich Mindereinnahmen in Höhe 1,2 Milliarden Dollar. Rund 90 Prozent aller verpackten Media-Produkte in China sollen illegal gefertigt sein. (Cnet)

Sonntag, 27. Juli 2008

Todesstrafe für Seeräuberei und Lösegeldkritik

Die Behörden der betroffenen somalischen Region haben wiederholt Lösegeldzahlungen an die Seeräuber kritisiert. Sie befürchten, dass dadurch nur zusätzliche Anreize geschaffen werden, Schiffe zu überfallen und Ausländer zu entführen. Außerdem ermöglichen die Einnahmen aus den Lösegeldern den Piraten technische Aufrüstung. In der teilautonomen Region Puntland, in der die meisten Piraten aktiv sind, wurde im Frühjahr die Todesstrafe für Seeräuberei eingeführt.

Erst vor knapp zwei Wochen war ein vor Somalia entführtes Frachtschiff der Lübecker Reederei Karl Lehmann nach 41 Tagen wieder freigegeben worden. Nach Informationen aus Schifffahrtskreisen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi soll ein Lösegeld in Höhe von 750.000 US-Dollar (478.000 Euro) gezahlt worden sein. Ursprünglich hätten die Piraten ein Lösegeld von mehr als einer Million Dollar für das Schiff und die 15 Besatzungsmitglieder verlangt. (DieWelt)

Samstag, 26. Juli 2008

Piraten-Geiseln in Somalia flehen um Hilfe

Das in Somalia entführte deutsche Seglerpaar hat in einem Telefonat mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» verzweifelt um Hilfe gebeten.

«Wir schlafen auf der Erde und sind krank. Meine Lebensgefährtin wiegt nur noch 44 Kilo, sie hat fast 20 Kilo verloren», sagte der Skipper der am 23. Juni vor der somalischen Küste gekaperten Jacht dem Magazin.

Das Telefonat mit dem «Spiegel» kam dem Bericht zufolge über einen Mittelsmann per Handy zustande und dauerte rund 20 Minuten. Darin schildert das Paar auch den Ablauf seiner Entführung. Demnach näherten sich die Kidnapper mit Speedbooten dem Segelboot und gaben schon von weitem Schüsse ab. «Sie kamen an Bord und blieben drei Tage», berichtete die Frau. An Land seien sie dann ins Hochland geschafft worden.

Jetzt seien sie mitten im Busch, würden ständig von 40 bis 50 Leuten bewacht und bedroht und geschlagen, sagte der Skipper. Die Entführer seien «eine ganz wilde Truppe. Und sie sind sich selbst nicht immer einig.» Die Lage sei «friedlich», solange die Entführer Aussicht auf Lösegeld hätten. «Sie wollten uns nicht für längere Zeit gefangen nehmen», sagte der Skippe. «Dass alles so lang dauert, passt den Entführern gar nicht.»

Die Piraten hatten nach der Entführung «Steuern» und ein Lösegeld gefordert. Die Küste vor Somalia ist wegen etlicher Piratenüberfälle berüchtigt. Erst am vergangenen Sonntag war der unter Panama-Flagge fahrende Frachter «Stella Maris» mit 20 philippinischen Seeleuten an Bord entführt worden. Die philippinische Botschaft in Nairobi wurde mit den Bemühungen um die Freilassung der Seeleute beauftragt, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Manila. Direkte Verhandlungen werde die philippinische Regierung mit den Piraten aber nicht führen. (DieWelt)

Freitag, 25. Juli 2008

Batman-Film Dark Knight 48 Stunden lang unkopiert

Man wird ja bescheiden im Kampf gegen die Piraterie: Warner ist schon ganz stolz, dass sie erste Kopie des neuen Batman-Films Dark Knight erst 48 Stunden nach dem Kinostart im Web zu finden war, und dann auch nur als Camcorder-Aufnahme.

Während sonst üblicherweise schon Wochen vor der Veröffentlichung eines Produkts die Leaks im Internet kursieren, scheinen diesmal alle Quellen dichtgehalten zu haben. Erst am Montag tauchten Kopien des Films auf, auf die Warner nun auch kräftig Jagd macht.

Die wird wohl wie immer ausgehen, so dass Warner sich jetzt schon mal prophylaktisch selbst lobt, dass trotz Hunderten von Presse- und ähnlichen Vorführungen kein Piratenmaterial vor dem Filmstart in Umlauf kam. Wobei man sich wieder mal fragen muss, ob man mit Leuten, die sich zuhause Camcorder-Versionen anschauen, wirklich Publikum fürs Großbild-Kino verliert. (Inquierer)

Donnerstag, 24. Juli 2008

Somalische Piraten schlagen erneut zu

Neue Attacke vor der somalischen Küste: Seeräuber haben ein mit Erz beladenes Schiff überfallen und in ihre Gewalt gebracht. Etwa 20 Seeleute sollen sich an Bord befinden.

Der Frachter "Stella Maris" wurde bereits am Sonntag (20.7.) gekapert, der Überfall sei aber erst am Dienstag bekannt geworden. An Bord seien mindestens 20 Seeleute von den Philippinen. Ob es auch noch Besatzungsmitglieder anderer Nationalitäten gebe, sei derzeit nicht bekannt.


Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff erst im vergangenen Jahr gebaut worden. Unbekannt sei, warum sich der schwere Frachter so weit der somalischen Küste genähert habe.
Wegen der zahlreichen Piratenüberfälle raten internationale Seefahrtsverbände, einen Mindestabstand von 200 Kilometern zur somalischen Küste einzuhalten. Die "Stella Maris" war nach bisherigen Informationen im Süden Somalias in Küstennähe unterwegs gewesen. (Spiegel)

Mittwoch, 23. Juli 2008

EU auf dem Vormarsch gegen Online-Piraterie

Gleich zu Beginn der französischen Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2008 hat das Thema geistiges Eigentum Hochkonjunktur. Es geht um die Verlängerung der urheberrechtlichen Schutzfrist für Musikaufnahmen, um ein einheitliches europäisches Patentwesen und vor allem um verschärfte Maßnahmen zur Bekämpfung von Urheber-, Marken- und Patentrechtsverletzungen. Der französische Staatssekretär für Wirtschafts- und Verbraucherfragen, Luc Chatel, hat dazu am Dienstag, den 15. Juli 2008, in einer Rede konkrete Schritte angekündigt, berichtet Intellectual Property Watch. Nach Chatels Worten arbeitet Frankreich im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft hart daran, "in diesem Kampf mit einem globalen Ansatz Fortschritte zu erzielen".

Die von Chatel vorgestellten Pläne sehen vor, zur besseren Beobachtung von Fälschungen und sogenannter Piraterie eine eigene Behörde einzurichten. Die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung dieser Phänomene soll die Antikorruptionsbehörde OLAF koordinieren. International soll mit bilateralen Abkommen wie dem geplanten Anti-Piraterie-Abkommen ACTA gegen Urheber-, Marken- und Patentrechtsverletzungen vorgegangen werden. Einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung dieser Pläne hat Chatel für das Treffen des EU-Wettbewerbsrates vom 25. bis zum 26. September 2008 angekündigt.

Die Verhandlungen zu ACTA laufen bisher mit großer Heimlichkeit ab. Weder das EU-Parlament noch die nationalen Parlamente der Mitgliedstaaten oder die europäische Öffentlichkeit sind darüber informiert, was mehrere Staaten und die EU-Kommission unter Führung der USA und Japans verhandeln. Aus den wenigen Informationen, die bislang an die Öffentlichkeit gedrungenen sind, lässt sich immerhin entnehmen, dass die Verhandlungspartner für die Zukunft beabsichtigen, gegen Urheber-, Marken- und Patentrechtsverletzungen verstärkt mit strafrechtlichen Mitteln und der Ausweitung der Zollbefugnisse vorzugehen. Bereits der Versuch der Urheber-, Marken- oder Patentrechtsverletzung könnte danach mit Gefängnisstrafe bedroht werden. Auch die Einführung von Zwangsfiltern bei ISPs zur Verhinderung von nicht autorisierter Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke ist dem Vernehmen nach Gegenstand des Vertragsentwurfs.

Daniel Caspary, Mitglied der konservativen Fraktion im EU-Parlament und des Ausschusses für internationalen Handel, befürwortete gegenüber Intellectual Property Watch die geplanten strafrechtlichen Maßnahmen, räumte aber ein, dass das "einige Fragen im Hinblick auf die Bürgerrechte" aufwerfe. Die EU-Kommission habe aber zugesagt, sich um dieses Problem zu kümmern.

In einem von diesem Ausschuss unter Federführung von Gianluca Susta erarbeiteten und Ende Juni vorgelegten "Entwurf für einen Bericht zu den Auswirkungen von Fälschungen auf den internationalen Handel" wird die EU-Kommission aufgefordert, sich dafür einzusetzen, die Reichweite des WTO-Übereinkommens über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS) deutlich auszuweiten. Insbesondere sollten auch "alle geistigen Eigentumsrechte, die bisher vom Übereinkommen ausgeschlossen sind, erfasst werden".
Die EU-Kommission solle weiterhin, so der Entwurfstext, ihre "Anstrengungen im Kampf gegen Fälschungen und Piraterie [...] auch durch bilaterale, regionale und multilaterale Abkommen [...] zur Durchsetzung des Gesetze fortsetzen". Die EU-Kommission wird ausdrücklich dazu angehalten, "einen zügigen und zufrieden stellenden Abschluss des ACTA-Abkommens" herbeizuführen. Mit ACTA gebe es nicht nur "einen grundlegenden internationalen Maßstab", sondern auch "ein wichtiges Werkzeug, um Drittstaaten, die das Abkommen nicht unterzeichnet haben, unter Druck zu setzen". [von Robert A. Gehring] (golem)

Dienstag, 22. Juli 2008

Piratenkunde 5 - Seerecht

Erst mit der am 30. September 1962 in Kraft gesetzten „UNO-Konvention über das Offene Meer“ wurde das Verbot der Piraterie als gültiges Völkerrecht festgeschrieben. Gleichzeitig wurde erstmals eine rechtlich klare Trennung zwischen „Seeraub“ – ungeachtet ob es sich um Kaperei oder Piraterie handelt – und einer diesbezüglichen „Kriegshandlung“ vorgenommen.

Dem gültigen Seerecht entsprechend umfasst der Pirateriebegriff „jede rechtswidrige Gewalttat oder Gefangenhaltung oder Plünderung, die zu privaten Zwecken von der Besatzung oder den Passagieren eines privaten Schiffes oder eines privaten Luftfahrzeuges auf dem offenen Meer gegen ein anderes Schiff oder Luftfahrzeug oder gegen Personen oder Vermögenswerte begangen wird, beziehungsweise gerichtet ist.“

Da es bis heute keine internationale Regelung für die Bewaffnung von Handelsschiffen gibt, die nicht in Kriegsschiffe umgewandelt sind, bleiben – etwa mit Geschützen bewaffnete Handelsschiffe – bis dahin ohne Völkerrechtsstatus. Alle von ihrer Besatzung im Zuge der Selbstverteidigung erfolgten Übergriffe stehen daher unter voller Verantwortung des Flaggenstaates und sind entsprechend zu würdigen. Großbritannien sieht übrigens den Akt einer Meuterei ebenfalls als Piraterie an. (Kripo-Online)

Montag, 21. Juli 2008

Seeräuber grillen mit Secure-Ship

Die neuste Errungenschaft im Kampf gegen die Piarterie trägt den Namen Secure-Ship. Es handelt sich hierbei um einen Elektrozaun, der rund um die Reeling des Schiffes gelegt wird. Der Zaun wird mit 9.000 Volt gespeist und grillt jeden Piraten, der versucht an Deck zu gelangen. Zumindest erleidet er einen derartigen Stromschlag, dass er gleich rückwärts wieder über Bord geht. Einen zweiten Versuch wird er dann freiwillig wohl nicht mehr unternehmen. In der Anleitung wird darauf hingewiesen, dass der Stromschlag nicht tödlich ist. Zeitgleich mit dem Stromschlag setzt automatisch ein Alarmsystem mit grellem Flutlicht und sehr lauter Sirene ein.

Das Internationale Maritime Büro (IMB) empfiehlt allen Schiffseignern wärmstens, dieses System zu installieren. Es schützt nicht nur auf See, sondern auch, wenn das Schiff im Hafen vor Anker liegt. Weitere Details kann man unter http://www.secure-marine.com/ nachlesen.

Sonntag, 20. Juli 2008

Bushido lässt angebliche Musik-Piraten verurteilen

Das Düsseldorfer Landgericht hat 16.7.08 über den Vorwurf des Skandal-Rappers wegen Musik-Piraterie entschieden. Bushido hatte drei Beklagten vorgeworfen, einzelne Songs und ganze Alben illegal in Internet-Tauschbörsen angeboten oder dort heruntergeladen zu haben. Damit seien seine Urheberrechte verletzt worden. Das Gericht bestätigte einstweilige Verfügungen gegen die Beklagten. Die Prozessgegner hatten versichert, keine Musikpiraten zu sein.

Ein Rentner hatte erklärt, er wisse gar nicht, wer oder was Bushido sei und habe auch kein Programm, um Musik aus dem Internet herunterzuladen. Er gehört vermutlich auch nicht in die Zielgruppe des Rappers. Das ebenfalls beschuldigte Ehepaar hatte angegeben, dass zur fraglichen Zeit nachweisbar niemand an ihrem Computer gewesen sei. Doch das Gericht befand, dass es darauf nicht ankomme und wendete den Grundsatz der "Störerhaftung" an.

Auch wenn Dritte über eine ungesicherte WLAN-Verbindung die Internet-Adresse der Beklagten möglicherweise missbraucht haben, müssten die Computerbesitzer nach Angaben des Gerichts als sogenannte "Störer" haften. Ihnen sei zumindest vorzuwerfen, ihr lokales Funknetz nicht gesichert und mit einem Passwort geschützt zu haben. Auf die Computerbesitzer kommen nun erhebliche Verfahrens- und Anwaltskosten zu. Außerdem wird gegen sie auch strafrechtlich ermittelt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Ermittler hatten die IP-Adressen der Beklagten festgestellt. Daraufhin war Bushido zivilrechtlich gegen sie vorgegangen. Im Wiederholungsfall drohen ihnen bis zu 250.000 Euro Ordnungsgeld.

Gegen Bushido alias Anis Mohamed Youssef Ferchichi war jedoch selbst bereits mehrfach wegen Nötigung, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt worden und mehrere seiner Lieder stehen wegen jugendgefährdender Inhalte auf dem Index. Feindselige Äußerungen gegen Frauen und Homosexuelle riefen immer wieder Kritiker auf den Plan und der Auftritt des Echo-Preisträgers bei einem "Konzert gegen Gewalt - Schau nicht weg!" in Berlin hatte wütende Proteste ausgelöst. (Süddeutsche)

Der Web-Pirat meint: Hier hat es mal wieder die Falschen erwischt, aber Bushido war das wohl egal! Hauptsache ein paar Familien und Rentner kräftig anpissen und in die Schlagzeilen kommen! Die echten Online-Piraten werden wohl nur müde darüber lächeln können und Bushido zurecht als Volltrottel bezeichnen.

Samstag, 19. Juli 2008

Holland mit Aktionsplan gegen Piraterie

Holländische Reedereien, deren Schiffe durch Piraterie bedroht oder gar in Mitleidenschaft gezogen worden sind, sollen künftig schneller und kompetenter unterstützt werden. Auf Initiative des Verkehrsministeriums in Den Haag berieten jetzt Spitzenvertreter der wichtigen, mit Fragen der nationalen Sicherheit befassten Ministerien über einen „Aktionsplan Piraterie“.

Im Kern geht es darum, dass für von Piraterie betroffene Reeder künftig ein zentraler Anlaufpunkt eingerichtet wird. Dafür ist das nationale Küstenwachzentrum vorgesehen. Um das Piraterie-Risiko zu begrenzen, sei zunächst der Reeder selbst gefordert. Er müsse alles dafür tun, dass die Besatzung und das Schiff gegen einen Akt der Piraterie geschützt sind. Was unter anderem bedeutet, dass er in von Piraterie gefährdeten Regionen eine umfassende Risikoanalyse zu erstellen habe. Dazu gehört unter anderem, dass er die Reiseroute genau überprüft. Auch müsse er sehr genau abschätzen, ob er den Transportauftrag überhaupt annimmt.

Der Piraterie-Schutz des niederländischen Staates komme zudem nur dann zum Tragen, wenn das Schiff unter holländischer Flagge fährt. Vorgesehen ist u.a. ein Begleitschutz durch ein Marineschiff, ein Helikopter oder ein Flugzeug. Zudem könne Holland im Bedarfsfall auch andere Staaten um Hilfeleistung ersuchen.

Am 19.Mai diesen Jahres wurde der Frachter „Amiya Scan“ der niederländischen Reederei Reider Shipping aus Winschoten bei Groningen im Golf von Aden durch aus Somalia stammende Piraten überfallen und festgehalten. Der Frachter war auf dem Weg vom kenianischen Hafen Mombasa nach Constanza im Schwarzen Meer. Das unter panamesischer Flagge fahrende Schiff und die Besatzung kamen Ende Juni nach einer Lösegeldzahlung von rund 1,25 Millionen US-Dollar wieder frei. (Verkehrsrundschau)

Freitag, 18. Juli 2008

Piratenkunde 4 - Bukanier

Im 17. Jahrhundert agierten die Seeräuber nicht mehr wie bisher üblich als Kaperer im Namen einer Nation, sondern das Piratenwesen verwandelte sich in ein organisiertes und profitables Geschäft. Es begann das Kapitel der Bukaniere: Bukaniere nannte man die Piraten, die die Karibik und die Küsten Südamerikas im 17. Jahrhundert unsicher machten.

Ursprünglich waren Bukaniere in der Mehrzahl Franzosen, die in den Wäldern und Tälern der Karibikinsel Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik) lebten. Ihr Name ist von dem französischen Begriff "boucan", der "Rauchhaus" bedeutet, abgeleitet: Sie machten sich für gewöhnlich ihr Fleisch im Rauchhaus haltbar. Ab 1620 zogen sie vom Landesinneren an die Küsten und ließen sich auf der Insel Tortuga nieder. Von dort aus überfielen sie als Gruppe, die inzwischen aus Vertretern mehrerer Nationen bestand und sich "Brüder der Küste" nannte, Handelsschiffe und Häfen.

Neben Bartholomew, dem Portugiesen, oder Rock Brasiliano ist Henry Morgan der bekannteste Bukanier. Besonders berühmt ist der Überfall auf die spanische Stadt Panamá, das damalige Goldlager der Neuen Welt. Sie wurde von Morgan und seinen Leuten im Jahr 1671 geplündert und in Brand gesteckt. (Planet Wissen)

Donnerstag, 17. Juli 2008

Piratenkunde 3 - Korsar

Der Begriff Korsar kommt aus dem Französischen und bedeutet "Kaperfahrt". Die Kaperfahrer Frankreichs und des Mittelmeerraums nennt man Korsaren. Französische Korsaren gab es seit dem 9. Jahrhundert, als sich Handelsschiffe aus der Bretagne gegen plündernde Wikinger zur Wehr setzten. Aber auch gegen Engländer, mit denen sich die Franzosen über Jahrhunderte immer wieder im Kriegszustand befanden, stachen französische Korsaren in See.

Einer der berühmtesten Korsaren war der um 1800 aktive Bretone René Duguay-Trouin.In der Zeit der Kreuzzüge, also ab Ende des 11. Jahrhunderts, kaperten Mittelmeerkorsaren im Namen der Religion: Christliche Seeräuber, wie etwa die Korsaren von Malta, kaperten muslimische Handelsschiffe; im Gegenzug brachten muslimische Seeräuber, auch Barbaresken genannt, christliche Handelsschiffe auf. Im 17. Jahrhundert führten schließlich Abkommen zwischen den europäischen und den nordafrikanischen Staaten zum Rückgang der Piraterie im Mittelmeerraum. (Planet Wissen)

Mittwoch, 16. Juli 2008

Piratenkunde 2 - Kaperer und Freibeuter

Als Kaperer wurden bewaffnete Schiffe oder deren Kapitäne und Besatzungsmitglieder bezeichnet, die mit offizieller Genehmigung feindliche Schiffe überfielen. Diese schriftliche Genehmigung war der "Kaperbrief", dessen erste Exemplare aus dem 13. Jahrhundert belegt sind. Das Kaperwesen war sozusagen eine "staatlich lizenzierte Piraterie".In der Regel wurde solch ein fürstlicher oder staatlicher Auftrag nur in Kriegszeiten eines Landes ausgegeben, und es durften nur Kriegsgegner überfallen werden. Für beide Partner war das vorteilhaft: Der Kaperfahrer durfte straflos Schiffe überfallen; der König gewann ein Kriegsschiff dazu und bekam seinen festgelegten Anteil der Beute. Nicht immer hielten sich die Seeräuber an diese Abmachungen, so dass sie oft Schiffe jeder Nationalität - auch in Friedenszeiten - überfielen: Dann hießen sie Freibeuter. Der Begriff Freibeuter ist am ehesten synonym zum Begriff Pirat zu verwenden.

Der Höhepunkt des Kaperwesens lag in der Blütezeit der Piraterie, zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert. Zu jener Zeit kämpften die europäischen Nationen um die Schätze, die die Spanier auf dem amerikanischen Kontinent entdeckt hatten. Insbesondere englische, französische und holländische Seeräuber überfielen spanische und portugiesische Handelsschiffe auf dem Atlantik zwischen Amerika und Europa. Der wohl berühmteste Kaperkapitän war der Engländer Francis Drake. Drake agierte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Auftrag der englischen Krone und überfiel eine Vielzahl meist spanischer Handelsschiffe und Häfen. Seine Kaperfahrten brachten der englischen Königin so große Reichtümer, dass er 1581 zum Ritter geschlagen wurde und sich fortan "Sir" nennen durfte. (Planet Wissen)

Dienstag, 15. Juli 2008

Piratenkunde 1 - Pirat

Kaperer, Freibeuter, Korsar oder Bukanier - heute werden diese Wörter häufig als Synonyme für "Pirat" verwendet. Doch jeder dieser Begriffe hat seine eigene Bedeutung und steht für eine frühere Form der Piraterie. Die Definition von Piraterie, so der Historiker Robert Bohn, "ist abhängig vom Grad der Unterstützung, die die Seeräuber von politischen oder wirtschaftlich einflussreichen Gruppen oder sogar einer Seemacht erhielten".

Der Begriff Pirat hat einen griechischen Ursprung: "Peirates" bedeutet "versuchen" oder "unternehmen". Als Pirat bezeichnet man jemanden, der auf hoher See plündert oder Verbrechen, Morde und Diebstähle in Häfen, Buchten oder auf Flüssen begeht. Berühmte Piraten, die zu Legenden geworden sind, waren in den Jahrzehnten um 1700 aktiv: etwa Henry Avery, William Kidd, der gefürchtete Edward Teach alias "Blackbeard" oder die Piratinnen Anne Bonny und Mary Read. Piraten sind "Seeräuber außerhalb aller Gesetze", so Hartmut Roder. Sie machen sich damit strafbar, lange Zeit galt dafür die Todesstrafe. Der berühmte Pirat Klaus Störtebeker, der mit seiner Mannschaft im 14. Jahrhundert in der Nord- und Ostsee sein Unwesen trieb, wurde zum Beispiel geköpft. Auch heute noch werden Schiffe jeder Nationalität überfallen - meist schwer bewaffnet und äußerst brutal. Seit dem Jahr 1982 ist die Piraterie durch Artikel 101 bis 110 der UNO-Seerechtskonvention international geächtet, doch die rechtliche Verfolgung der Piraten ist in der Regel sehr schwierig. Fasst man den Begriff jedoch weiter, kann man sagen, dass sich die Piraterie mittlerweile auf die gesamte Warenwelt ausgedehnt hat: Die Piraterie des 21. Jahrhunderts umfasst eine breite Palette der Marken- und Softwarefälschung. (Planet Wissen)

Montag, 14. Juli 2008

Somalische Piraten erhalten 750.000 $ Lösegeld

In der Nacht zu Mittwoch (9.7.) kam die Besatzung des Frachters „Lehmann Timber“, bestehend aus Matrosen aus Birma, Ukraine, Russland und Estland, frei. Das Schiff befindet sich jetzt auf dem Weg in einen sicheren Hafen, wo die Crew medizinisch versorgt werden soll. Der Frachter wurde am 28. Mai von Piraten gekapert. Angeblich wurde ein Lösegeld in Höhe von 750 000 US-Dollar (478 000 Euro) gezahlt, was laut eines somalischen Radiosenders auf hoher See an die Entführer übergeben wurde. Die Freilassung sei zuvor in direkten Gesprächen zwischen Reedereivertretern und den Piraten vereinbart worden.

Die Reederei wollte das nicht bestätigen. „Wir sind hocherfreut, dass der Vorfall beendet ist und die Besatzung wohlauf ist“, sagte der Reeder Gustav Jacobsen. (Bild)

Sonntag, 13. Juli 2008

Moderne Piraten

Die Online-Ausgabe der Zeitung Die Zeit hat einen netten Bericht über moderne Piraterie geschrieben. Hier ist er zum Nachlesen "raubkopiert":

Manche sind nur mit Messern bewaffnet, andere greifen mit Schnellbooten an – die Seeräuberei boomt

Achtung! Erhöhte Alarmbereitschaft für alle Seefahrer in folgenden Häfen und Gewässern: Chittagong, Manila, Lagos, Mombasa, Straße von Malakka, somalische Küste, Golf von Aden, nigerianische Küste… Anti-Piraten-Wache für alle Schiffe dringend empfohlen!
Soweit die Piraten-Warnung für Ende Juni, abzurufen auf der Website des International Maritime Bureau (IMB). Dessen elektronische »Piraten-Weltkarte« markiert Woche für Woche neue Tatorte: Raubüberfall auf einen Frachter im Hafen von Port-au-Prince, Haiti; Entführung eines Massengutfrachters nahe Surabaya, Indonesien; oder jüngst der Angriff auf eine Jacht vor der Küste Somalias, bei dem die Passagiere an Land verschleppt wurden, darunter auch zwei Deutsche.

Piraterie – das hört sich im Zeitalter von Satelliten-Überwachung und schnellen Eingreiftruppen ziemlich rückständig an. Ist es aber nicht. Die Seeräuberei boomt. 263 Überfälle verzeichnet das IMB, ein Zusammenschluss von Reedereien und Versicherungen, für 2007, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Viele Schiffseigentümer haken den erlittenen Schaden lieber still und leise ab, denn wer Anzeige erstattet, muss länger im Hafen bleiben und teure Liegegebühren zahlen.

Segeljachten sind leichte Beute der Piraten, mehr Profit aber bringen Überfälle auf Tanker, Container-und Massengutfrachter. Die Methoden des Angriffs variieren je nach Region. Piraten in Bangladesch klettern oft nur mit Messern bewaffnet an Deck, verschwinden mit der Bordkasse, den Rettungsringen, dem Schiffsproviant, oder was immer sie sonst greifen können. Professionellere Gangs in der Straße von Malakka benutzen Schnellboote, entern mit Maschinengewehren, und betreiben – oft im Auftrag chinesischer Syndikate – shipjacking. Das Schiff wird entführt, die Ladung in irgendeinem Hafen verhökert. Somalische Piraten, waffentechnisch mit fast allem ausgestattet, was der Mensch aus eigener Kraft tragen kann, setzen inzwischen Mutterschiffe ein, von denen sie ihre Schnellboote ins Wasser lassen.

Widerstand zu leisten ist in der Regel zwecklos und gefährlich, wenn die Täter erst einmal an Bord sind. Die Reederei sieht ihre Besatzung und ihre Fracht meist nach Zahlung eines Lösegeldes wieder. So geschehen im Fall der neun Seeleute eines niederländischen Frachters, die vergangene Woche samt Schiff und Ladung nach 31 Tagen von somalischen Piraten freigelassen wurden – gegen Zahlung von vermutlich einer Million Dollar. Auf ein ähnlich glimpfliches Ende hoffen 15 Mann an Bord der MV Lehmann Timber, dem Massengutfrachter einer Lübecker Reederei, der Ende Mai vor der Küste Somalias gekapert worden ist.

Rechnet man die Attacken auf den gesamten Schiffsverkehr hoch, ist die Wahrscheinlichkeit gering, Opfer von Piraten zu werden. Doch angesichts der zunehmenden Gewaltbereitschaft können die Folgen eines einzelnen Überfalls verheerend sein. Eine Panzerfaust, abgefeuert auf einen Öltanker, könnte eine Katastrophe auslösen. Überhaupt: Erdöl. Sechzig Prozent der weltweiten Ölversorgung erfolgt durch Tankschiffe. Was, wenn Piraten die Seerouten so unsicher machten, dass der Transport von Rohöl gefährdet wäre? Und was, wenn Terroristen auf die Idee kämen, Schiffe zu kapern? Solche Szenarien beschäftigen Sicherheitsfirmen, Militärs und inzwischen auch den UN-Sicherheitsrat.

Der hat Anfang Juni Kriegsschiffe rund um das Horn von Afrika ermächtigt, auf Piraten-Jagd zu gehen. Eigentlich sollen die Marineverbände, darunter auch Bundeswehr-Schiffe, dort im Rahmen der Operation Enduring Freedom Terroristen bekämpfen, sind aber vor allem damit beschäftigt, von Seeräubern bedrängten Handelsschiffen zu Hilfe zu kommen. Nach geltendem internationalen Recht dürfen sie auf hoher See Piraten verfolgen und festnehmen. Auf Grundlage von UN-Resolution 1816 können sie die Seeräuber jetzt auch in die Hoheitsgewässer Somalias verfolgen. Die somalische Übergangsregierung, die in dem völlig zerstörten Staat weder Land noch Küste kontrolliert, hat dieser Einschränkung ihrer territorialen Souveränität zugestimmt. Die westlichen Sicherheitsratsmitglieder applaudieren, China und andere Nationen beobachten den Präzedenzfall mit Argwohn.

Vielleicht auch deswegen, weil bei der Jagd auf Piraten wie schon bei der Jagd auf Terroristen einige Länder ihre Regeln selbst schreiben. Wenige Wochen vor Verabschiedung der Resolution hatten französische Soldaten per Hubschrauber sechs Männer im somalischen Hinterland gefangen genommen, die ein paar Tage zuvor das Lösegeld für die Crew einer Luxusjacht kassiert und diese freigelassen hatten. Die sechs warten jetzt auf ihren Prozess in Frankreich. Präsident Sarkozy war voll des Lobes – wohl wissend, dass solche Hurra-Aktionen am Problem der Piraterie nichts ändern und gegen das Völkerrecht verstoßen.

Die deutsche Marine beschränkt sich am Horn von Afrika bislang darauf, Piraten in die Flucht zu schlagen und freigelassene Geiseln zu versorgen. In der Großen Koalition streitet man sich derzeit darum, ob deutsche Marineschiffe überhaupt auf Verfolgungsjagd gehen dürfen. Die falle in die Zuständigkeit von Bundespolizei und Küstenwache, sagt die CDU/CSU. Die Union fordert eine Änderung des Grundgesetzes, was auch ihren lang gehegten Wunsch nach einem Einsatz der Bundeswehr im Inneren entgegenkäme. Genau aus diesem Grund sperrt sich die SPD gegen das Anliegen und verweist darauf, dass nach geltendem Recht auch die deutsche Marine Piraten verfolgen und festnehmen darf – wohlgemerkt auf See, nicht in fremden Ländern.

Am Problem der Piraterie ändert diese Debatte der Großen Koalition natürlich nichts. Ohnehin warnen Sicherheitsexperten davor, sich beim Kampf gegen die Piraterie auf die Jagd nach den Tätern oder die Aufrüstung der Schiffsbesatzungen zu konzentrieren. Moderne Seeräuberei, so ihre Erkenntnis, gibt es dort, wo Staaten oder Arbeitsmärkte zusammengebrochen sind. In Indonesien haben ganze Dörfer nach dem Kollaps der Fischerei auf Piraterie »umgeschult«. Am Horn von Afrika können Piraten deshalb so erfolgreich vorgehen, weil es in Somalia keine Staatsgewalt gibt, die ihnen Einhalt gebieten würde.

Dabei schrecken sie auch vor Überfällen auf Hilfsorganisationen nicht zurück. Das UN-Welternährungsprogramms (WFP), das derzeit mehrere Millionen Hungernde in Somalia versorgt, hat immer wieder Schiffsladungen mit Notrationen an Piraten verloren und bittet dringend um militärisches Geleit. Die niederländische Marine, die die Schiffe des WFP in den vergangenen Monaten eskortierte, hat ihren Begleitschutz jetzt eingestellt. Bislang hat sich kein anderer Staat bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. (Die Zeit)

Samstag, 12. Juli 2008

Seeräuber werden immer brutaler

Die Piraten auf den Weltmeeren werden nach Einschätzung einer internationalen Seefahrtsorganisation immer brutaler. Zwar sei im ersten Halbjahr 2008 die Zahl der Überfälle von 126 im Jahr 2007 auf 114 gesunken, teilte das Internationale Maritime Büro (IMB) am Freitag in einem Bericht mit. Die Attacken der Seeräuber seien aber gewaltsamer geworden, vor allem in Somalia und Nigeria.

Dem IMB-Bericht zufolge wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 71 Schiffe geentert, zwölf entführt und elf beschossen. 190 Seeleute wurden als Geiseln genommen, sechs entführt und sieben getötet. Sieben Besatzungsmitglieder werden immer noch vermisst. Die meisten Angriffe von Piraten gab es vor der Küste von Somalia. Hier kam es zu 24 Überfällen mit 157 Geiseln. Darauf folgt Nigeria mit 18 Attacken. In indonesischen Gewässern, einem Brennpunkt internationaler Piraterie, sank dagegen die Zahl der Angriffe.

Erst am vergangenen Mittwoch hatten somalische Piraten ein Ende Mai entführtes Schiff mit 15 Besatzungsmitgliedern einer Lübecker Reederei wieder freigelassen, nachdem sie Lösegeld in Höhe von knapp 480.000 Euro erhalten hatten. (kleinezeitung)

Der Web-Pirat meint: Da hätten die Schreiber mal sehen sollen, was da vor 300 Jahren so abging. Dagegen ist das Vorgehen heutzutage eher noch sanftmütig zu nennen.

Freitag, 11. Juli 2008

The Pirate Bay will sämtliche Internet-Verbindungen verschlüsseln

Die Betreiber des BitTorrent-Trackers "The Pirate Bay" haben ein Projekt gestartet, in dem eine neue Verschlüsselungs-Technologie für sämtliche Internet-Verbindungen entstehen soll. Nutzer sollen so vor Überwachung geschützt werden.

IPETEE ("Transparent end-to-end encryption for the Internets") soll sämtlichen Datenverkehr zwischen zwei Rechnern sichern. Starke Verschlüsselungs-Algorithmen werden dafür direkt in den Netzwerk-Layer integriert. Dadurch sollen auch Anwendungen einbezogen werden, die von sich aus keine Kodierung unterstützen.

Die Pirate Bay-Betreiber reagieren damit auf die zunehmende Überwachung von Internet-Nutzern, die vorgeblich der Bekämpfung schwerer Kriminalität dienen soll, häufig jedoch vor allem von der Lobby der Medienindustrie vorangetrieben wird.

In Schweden, wo der BitTorrent-Tracker angesiedelt ist, verabschiedete die Regierung erst kürzlich ein Gesetz, dass den Behörden vollen Einblick in den grenzüberschreitenden Internet-Verkehr ermöglicht. Aber auch in der EU und auf globaler Ebene sind Regelungen in Arbeit, die eine leichtere Überwachung unliebsamer Aktivitäten ermöglichen - seien es nun Urheberrechtsverletzungen oder auch unerwünschte politische Inhalte. (WinFuture)

Der Web-Pirat meint: Endlich mal jemand, der etwas gegen diese Pest, sprich Lobby der Medienindustrie, unternimmt!

Donnerstag, 10. Juli 2008

G8-Staaten forcieren Anti-Piraterie-Abkommen

Steigende Nahrungsmittel- und Ölpreise sowie der Klimawandel stehen beim aktuellen G8-Treffen zwar im Mittelpunkt, aber das Dauerstreitthema "geistiges Eigentum" befindet sich auf der Agenda der großen Industrienationen. In ihrer gestern verabschiedeten Erklärung zur Weltwirtschaft riefen sie daher zu einer Verabschiedung des neuen Anti-Piraterie-Abkommens ACTA (Anti Counterfeiting Trade Agreement) bis zum Ende des Jahres auf. Erklärtes Ziel des von den USA, Japan und der EU initiierten neuen Abkommens, sind Maßnahmen gegen die "Verletzungen geistigen Eigentums im großen Stil". Strafrechtliche Maßnahmen, etwa bei "Gefahr für die öffentliche Sicherheit und die Gesundheit" der Verbraucher, sind ebenfalls im Gespräch.

Das überaus umstrittene Abkommen, wird aktuell hinter verschlossenen Türen von einer Reihe "gleichgesinnter" Staaten ausgehandelt. Nicht einmal alle G8-Staaten sind hier mit von der Partie. Die USA möchte die ACTA schnellstmöglich einführen und auch Japan hätte sich einen größeren Stellenwert beim G8-Treffen gewünscht. (Heise)

Befürchtungen, dass das Abkommen darauf abzielt, private Datenträger oder Computer nach möglicherweise raubkopiertem Material zu durchsuchen, sind nicht abwegig. Vor dem Hintergrund der Produktpiraterie ließe sich so der Schutz der Privatsphäre sogar im öffentlichen Interesse aufbohren.

Der Web-Pirat meint: Kaum geht es an den Geldbeutel des großen Onkels, schon wird dieser unruhig unsd schreit nach GROSSEN Keule.

Dienstag, 8. Juli 2008

G€Z - Piraterie will nicht beim Namen genannt werden

Die Gemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hat sich dagegen gewehrt, dass ihr Tun und Handeln öffentlich beim Namen genannt wird. "Nicht existente" bzw. "falsche" Begriffe wie G€Z-Gebühren, PC-Gebühr oder Gebührenfahnder sollen nicht verwendet werden dürfen. Das Verbot wird damit begründet, dass die Nutzung der Begriffe nur dazu diene, "ein negatives Image der G€Z hervorzurufen". Da scheint dem Schurken der Ruf des Saubermannes sehr wichtig zu sein.

Hier nun die Übersetzung der Piratenbegriffe ins Amtsdeutsch:

G€Z-Gebühren

gesetzliche Rundfunkgebühren

G€Z für PC zahlen

gesetzliche Rundfunkgebühr für neuartige Rundfunkempfangsgeräte

G€Z-frei

von der gesetzlichen Rundfunkgebühr befreit

G€Z-Gebührenpflicht

gesetzliche Rundfunkgebührenpflicht

G€Z-gebührenfrei

von der gesetzlichen Rundfunkgebühr befreit

G€Z-Rundfunkgebühr

gesetzliche Rundfunkgebühr

PC-"Wegelagerei-Gebühr" der G€Z

gesetzliche Rundfunkgebühren für neuartige Rundfunkempfangsgeräte

G€Z-Gebührenfahnder

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

G€Z-Fahnder

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

G€Z-Zwangsanmeldung

Begriff nicht existent, da bei einer gesetzlichen Gebührenpflicht keine Zwangsanmeldung möglich ist

G€Z-Anmeldung

gesetzlich vorgesehene Anmeldung von zum Empfang bereit gehaltener Rundfunkgeräte

G€Z-Abmeldung

gesetzlich vorgesehene Abmeldung der angemeldeten zum Empfang bereit gehaltenen Rundfunkgeräte

G€Z-Anschreiben

Informationsschreiben der GEZ und/oder Schreiben, mit dessen Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird

G€Z-Brief

Informationsschreiben der GEZ und/oder Schreiben, mit dessen Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird

G€Z-Briefserien

mehrere Informationsschreiben der GEZ und/oder Schreiben, mit deren Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird

G€Z-Gebührenbescheid

Bescheid der räumlich zuständigen Landesrundfunkanstalt über die gesetzliche Rundfunkgebühr

G€Z-Widerspruchsbescheid

Widerspruchsbescheid der räumlich zuständigen Landesrundfunkanstalt über die gesetzliche Rundfunkgebühr

G€Z-Antwortbogen

dem Informationsschreiben der GEZ beigefügtes Formular zur Erteilung der Auskunft nach § 4 Abs. 5 RGebStV

G€Z-Fälle

Gerichtsverfahren zur Klärung der Rundfunkgebührenpflicht

G€Z-Verweigerer

offenbar sind hiermit Schwarzseher und/oder -hörer gemeint

PC-Rundfunkgebühren

gesetzliche Rundfunkgebühren für neuartige Rundfunkempfangsgeräte

PC-Gebühr

gesetzliche Rundfunkgebühren für neuartige Rundfunkempfangsgeräte

Privatfahnder

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

Gebührenjäger

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

Gebührenhäscher

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

Provisionsjäger

Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter

Fangprämie

Provision des Beauftragtendienstes der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten oder der Rundfunkgebührenbeauftragten

Kopfprämie

Provision des Beauftragtendienstes der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten oder der Rundfunkgebührenbeauftragten

Jagdrevier des Gebührenfahnders

Bezirk des Beauftragtendienstes der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten oder der Rundfunkgebührenbeauftragten

Mitglied der Rundfunkgebührenzahler

Rundfunkteilnehmer aufgrund der gesetzlichen Rundfunkgebührenpflicht

(Quelle: akademie.de)

Der Web-Pirat meint: Auch wenn man einen Seeräuber Freibeuter nennt, bleibt er immer noch ein Pirat.

Montag, 7. Juli 2008

The Pirates Own Book

Schon etwas älter, aber immer noch DAS Nachschlagewerk, wenn es um das Leben der Piraten in den vergangenen Jahrhunderten geht. The Pirates Own Book: Authentic Narratives of the Most Celebrated Sea Robbers. Charles Ellms hat es 1837 im Auftrag der Marine Research Society geschrieben. Das Buch basiert auf zeitgenössischen Dokumenten und erzählt in zum Teil erschreckenden Details vom Leben, den Greueltaten und den oft blutigen Toden der berühmt-berüchtigten Piraten wie "Black Beard" Capt. Edward Teach, Jean Lafitte, Capt. Robert Kidd, Capt. Edward Low, Capt. Edward England, Capt. Thomas White, Capt. John Rackam, Anne Bonne, Mary Read und einigen anderen Seeräuber. Abgerundet wird das Werk durch etwa 70 Abbildungen. Ein guter Teil des Buches wurde, wie es sich schließlich für ein richtiges Piratenbuch gehört, einfach aus dem Buch A General History of Pirates von Captain Charles Johnson abgeschrieben.

Der Web-Pirat meint: Das Buch ist ein MUSS für jeden echten Piraten!

Sonntag, 6. Juli 2008

FARC - Hintergrund

Die FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia ) war ursprünglich eine linksgerichtete Guerillabewegung. Sie existiert seit 1964 und gilt als älteste noch aktive Kämpferorganisation in Lateinamerika. Ihre Mitgliederzahl wird mit zwischen 9.000 und 17.000 Bewaffneten angegeben. Sie kämpft gegen den Staat und gegen die Paramilitärs und kontrolliert inzwischen mehr als ein Drittel des Landes. Besonders im waldreichen Südwesten des lateinamerikanischen Landes ist sie präsent.

Die FARC finanziert sich zu einem großen Teil aus Lösegeldforderungen. Im Jahr 2000 legte sie fest, dass jeder Kolumbianer mit einem Vermögen von über einer Million Dollar eine Revolutionssteuer zahlen muss. Schätzungsweise nimmt sie so jährlich mehr als 300 Millionen US-Dollar ein. Doch ihre Haupteinnahmequelle sind die großen Koka-Plantagen im Dschungel. Seitdem im Frühjahr 2008 ihr Mitbegründer und langjährige Führer Manuel Marulanda Vélez alias Tirofijo (spanisch für sicherer Schuss) und zwei weitere Kommandeure starben, gilt die Rebellenorganisation als geschwächt. (mdr)

Samstag, 5. Juli 2008

Ingrid Betancourt befreit - Schwerer Schlag gegen FARC Rebellen

Die kolumbianische Armee hat Ingrid Betancourt und 14 weitere Geiseln aus der Gewalt der FARC-Rebellen befreit. Wie am Donnerstag (2.7.08) durchsickerte und von Betancourt persönlich bestätigt wurde, handelte es sich bei der Befreiungsaktion um einen raffinierten Coup der kolumbianischen Armee und der Geheimdienste. Durch Infiltration des «1. Kommando» der FARC, in dessen Hände sich die Geiseln befanden, sowie durch manipulierte Befehle gelang es den Ordnungskräften das Kommando glauben zu machen, dass die Geiseln auf Geheiss des FARC-Führung verlegt werden sollten. Doch die vermeintlichen Guerilleros, welche die Geiseln im Dschungel abholten, waren in Wirklichkeit als Dschungelkämpfer verkleidete Soldaten. Sie flogen die Geiseln aus den Camps aus, ohne dass ein einziger Schuss gefallen wäre. Die Anführer der Geiselnehmer wurden später verhaftet. (weltwoche)

Der Web-Pirat meint: Die permanenten Verstöße der FARC gegen das Völkerrecht sind seit Jahren bekannt und belegt. Selektive Morde und Massaker an Zivilisten, die Verwendung von Antipersonenminen, Geiselnahmen, Verletzungen der Menschenrechte und ihr autoritärer, militärischer Regierungsstil in den von ihr kontrollierten Gebieten stehen im krassen Widerspruch zu ihrem demokratischen Anspruch. Von daher kann man der kolumbianischen Regierung zu diesem Erfolg nur gratulieren!

Freitag, 4. Juli 2008

Online-Piraterie bedroht Literatur- und Verlagsbranche

Die zunehmende Praxis des illegalen Raubkopierens im Internet macht nicht nur der Musik- und Filmindustrie, sondern auch der Literatur- und Verlagsbranche zu schaffen. Wenn sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändere, werden Buchautoren über kurz oder lang dazu gezwungen sein, mit dem Schreiben aufzuhören, prognostizierte vor kurzem die britische Society of Authors. Die Vereinigung sieht den Buchhandel in eine Überlebenskrise gedrängt. Insbesondere die durch Online-Piraterie entstehenden Umsatzverluste würden der Branche schwer zusetzen, beklagen sie gegenüber der britischen Times. Das Internet sei nicht nur mit einer Unmenge illegaler Musik sondern auch mit einer Vielzahl von unlizenzierten digitalen Kopien einzelner Textauszüge und kompletter Buchinhalte überflutet. (derStandard.at)

Der Web-Pirat meint: Guten Morgen ihr Schlafmützen! Ja glaubt ihr denn, die Raubkopierer würden sich nur auf Musik und Filme beschränken? Aber seid unbesorgt, es wird auch in Zukunft weiter Musik, Filme und Bücher produziert werden. Allein die übergroßen Konzerne, die die Preise absichtlich künstlich hochschrauben, um noch mehr Geld zu verdienen, werden vielleicht ein paar Euros einbüßen müssen. Aber das sei ihnen durchaus gegönnt.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Somalische Piraten fordern 2 Millionen $ Lösegeld

Die somalischen Piraten, die zwei Segler auf ihrer Jacht überfallen und aufs Festland entführt haben, fordern zwei Millionen Dollar Lösegeld. Das wurde über einen Mittelsmann der Seeräuber bekannt. (dpa) Das aus Deutschland stammenden Paar wollte ursprünglich von Ägypten nach Thailand segeln, geriet vor Puntland aber in die Fänge von Piraten. Der entführte Mann leidet an Diabetes und hat seit einigen Tagen keine Medikamente mehr. Noch ein paar Tage ohne Medikamente und er fällt in ein sogenanntes Diabetes-Koma, aus dem er ohne sofortige ärtzliche Hilfe wahrscheinlich nicht mehr erwachen wird. Dann wird die Lösegeldforderung eventuell auf 1 Million Dollar sinken.

Unterdessen gibt es Schwierigkeiten bei den Verhandlungen über die Freilassung des ebenfalls gekaperten Frachters Lehmann Timber. Vier Besatzungsmitglieder sind nach Angaben von Vermittlern in der Gefangenschaft erkrankt und benötigen medizinische Versorgung.

Der Web-Pirat meint: Wenn man bedenkt, dass hier um die Freilassung des Schiffes und nicht der Besatzung verhandelt wird, kann man sich leicht ausrechnen, auf wieviel ärztliche Hilfe die vier Seemänner hoffen könnnen.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Somalische Piraten auf Beutezug

Somalische Piraten haben bei einem Überfall auf eine Yacht eine dreiköpfige Familie und den Skipper des Schiffes entführt. Bei den Gekidnappten soll es sich um Deutsche oder Franzosen handeln. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es gehe den Hinweisen nach und bemühe sich um Aufklärung. Nach Angaben der somalischen Behördensprecher sind die Opfer nach dem Überfall in der Nacht zum Montag an Land gebracht und in eine bergige Region verschleppt worden. Truppen hätten die Yacht gesichert, die Identität des Besitzers oder der Urlauber aber noch nicht geklärt. Über mögliche Forderungen der Entführer liegen keine Angaben vor. (esys)

Schwer bewaffnete Piraten haben ebenfalls vor der Küste Somalias ein deutsches Frachtschiff gekapert. Die 120 Meter lange „Lehmann Timber“ sei bereits am vergangenen Mittwoch überfallen worden, teilte die Hamburger Befrachtungsagentur Eurocargoservices (ECS) am Freitag mit. Derzeit werde alles unternommen, die 15 Mann Besatzung an Bord und das Schiff frei zu bekommen. Am vergangenen Sonntag war in dem Seegebiet auch ein Frachtschiff einer niederländischen Reederei gekapert worden. dpa

Der Web-Pirat meint:
Wer mit seinem Schiff vor Somalia kreuzt ist selbst Schuld. Jeder erfahrene Seemann weiß, auf was er sich da einlässt. Da könnte man gleich mit einem Frachter voll Gold die Straße von Malakka hoch und runter fahren.

Dienstag, 1. Juli 2008

Der Web-Pirat sticht in See

Heute ist es endlich soweit, der Web-Pirat setzt die Segel und sticht in See. Auf gehts! Die Weiten des Internets werden durchsegelt und viele unbekannte Seiten erforscht, immer auf der Suche nach lohnender Beute. Was gefällt wird eingesackt und hier zur Schau gestellt. Ich wünsche dem geneigten Leser eine Menge Spaß dabei!