Donnerstag, 14. August 2008

Piratensender in Beijing geht auf Sendung

Während der Olympischen Spiele dauern die Proteste gegen Chinas Zensurpolitik weiter an. Der Organisation Reporter ohne Grenzen gelang es am Freitagmorgen, auf der streng kontrollierten chinesischen Mittelwelle einen Piratensender einzurichten. Pünktlich um 08.08 Uhr Ortszeit (02.08 Uhr MESZ), genau zwölf Stunden vor Eröffnung der 29. Sommerspiele, ging die Organisation für 20 Minuten auf Sendung. Auf Französisch, Englisch und Chinesisch versicherte eine männliche Stimme den chinesischen Behörden: "Ganz egal welche Maßnahmen Sie auch ergreifen, es wird Ihnen nicht gelingen, das Recht auf freie Meinungsäußerung abzuschaffen".

Elke Schäfter, Deutschland-Geschäftsführerin "Reporter ohne Grenzen" sagte bei n-tv: "In diesen Beiträgen sind Menschen zu Wort gekommen, die ansonsten mit Repressionen zu kämpfen hätten in Peking." Die Sendung war in mehreren Vierteln der chinesischen Hauptstadt zu hören. Laut Reporter ohne Grenzen handelte es sich um die erste Ausstrahlung eines nicht-staatlichen Rundfunkprogramms seit der kommunistischen Machtübernahme vor bald 60 Jahren. Mit der Sendung protestierte die Organisation auch gegen die Weigerung der Behörden, zehn ihrer Mitglieder Visa auszustellen. (n-tv)

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