Samstag, 23. August 2008

Piraten vor Somalia sind nicht zu stoppen

Vor der Küste Somalias haben Piraten nach Angaben der Internationalen Schifffahrtsbehörde (IMB) erneut einen deutschen Frachter gekapert. Das unter der Flagge von Antigua und Barbados fahrende Schiff sei am Donnerstag in der Mittagszeit ins Visier der Piraten geraten, teilte der Chef des IMB-Meldezentrums für Piraterie, Noel Choong, in Kuala Lumpur mit. Zuvor hätten Seeräuber bereits einen iranischen und einen japanischen Tanker in ihre Gewalt gebracht. Das Auswärtige Amt teilte mit, es gehe einer Meldung über eine Entführung nach.

Die Namen der Schiffe und Details zu den Vorfällen wollte Choong nicht bekanntgeben. Seine Behörde habe die US-geführten Marinetruppen in der Region informiert. Die Überfälle hätten sehr nah beieinander stattgefunden, er könne aber nicht sagen, ob sie von derselben Piratengruppe verübt worden seien, fügte Choong hinzu. Dies werde eine Untersuchung aufklären. Es sei eine dringende Warnung an alle Schiffe ausgegangen, die im Golf von Aden unterwegs seien.

Zugleich kündigte Choong an, seine Organisation wolle Druck auf die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft ausüben, "Schritte gegen diese Bedrohung" zu unternehmen. "Ohne eine Intervention der UNO können wir nichts machen, weil Somalia keine Zentralregierung hat", sagte der Chef des IMB-Meldezentrums. Das Auswärtige Amt teilte mit Blick auf den gekaperten deutschen Frachter mit, es bemühe sich um rasche Aufklärung. Nähere Einzelheiten konnte eine Sprecherin des Außenamts in Berlin zunächst nicht nennen.

Seit dem 20. Juli gerieten bereits sechs Handelsschiffe im Golf von Aden zwischen Somalia und dem Jemen in die Gewalt von Piraten. Am Dienstag hatten Piraten einen malaysischen Frachter mit 39 Besatzungsmitgliedern gekapert. (Web.de)

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