Dienstag, 28. Oktober 2008

Auch Piraten lernen dazu

Piraten agieren immer professioneller. Zu diesem Schluss kommt der britische Thinktank „Chatham House“, der in einer Studie („Threatening global trade, feeding local wars“) die aktuellen Trends beschreibt:

Die Seeräuber sind immer besser bewaffnet. Neben automatischen Waffen setzen sie zunehmend schultergestützte Raketenwerfer ein. Reißt ein solches Geschoss ein Leck in einen Öltanker, droht eine Umweltkatastrophe mit schwersten Folgen für Meerestiere und Wasservögel, und zwar auf Jahre, warnen die Autoren.

Der einst empfohlene Sicherheitsabstand von 50 Meilen zur Küste reicht nicht mehr aus. Die Angriffe werden zwar weiter von wendigen Booten durchgeführt, durch die Benützung von Mutterschiffen, oft ebenfalls gekaperte Fischkutter, konnten die Piraten aber ihren Aktionsradius dramatisch ausweiten. Schiffe sollten sich der Küste auf maximal 200 Meilen nähern, so die Empfehlung.

Zur Professionalisierung der Täter hat beigetragen, dass diese sich oft aus ehemaligen Küstenwache-Leuten rekrutieren.

Da die Reedereien meistens zahlen, schrauben die Piraten ihre Lösegeldforderungen drastisch in die Höhe. Waren es vor einigen Jahren zum Teil nur fünfstellige Dollarbeträge, gehen sie nun immer öfter in die Millionen. Und die Versicherungen verlangen mittlerweile die zehnfachen Prämien. (diepresse)

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